Zur inzwischen dritten Veranstaltung des Formats Abends im Schloss U20 für Schülerinnen und Schüler der Oberstufe der Münchner Erzbischöflichen Gymnasien sowie einiger staatlicher Schulen hatten die Katholische Akademie in Bayern und das Ressort Bildung des Erzbischöflichen Ordinariats München und Freising am Mittwoch, den 16. Juli 2025, eingeladen. Nach der Kunstprofessorin Anke Doberauer und einigen ihrer Studierenden sowie dem Chef des Englischen Gartens, Thomas Köster, wurde die Reihe mit Regisseur Marcus H. Rosenmüller und drei Studierenden der Hochschule für Fernsehen und Film (HFF) München weitergeführt.
Diesmal waren insgesamt sechs Schulen mit mehr als 50 Schüler:innen zusammen mit ihren Lehrer:innen vertreten. Die Leiterin der Programmabteilung und Studienleiterin Dr. Astrid Schilling, die Abends im Schloss verantwortet und moderiert, kam mit den vier Gesprächsgästen u. a. zu folgenden Fragen ins Gespräch: Wie sind Sie zum Film gekommen? Sind Sie oft ins Kino gegangen? Haben Sie viel Fernsehen geschaut und gedacht: das will ich auch machen? Gibt es ein Schlüsselerlebnis? Welche Rolle spielten die Eltern und die Lehrer:innen? Gab es von dort Unterstützung oder Ablehnung? Gab es Projekte in der Schule, bei denen Sie Ihre Begabung ausleben konnten? Wie kommen Sie zu Ihren Filmstoffen bzw. wie wählen Sie diese aus? Was sagen Sie zum Einsatz von KI beim Film? Hier im Speziellen auch bei der Neuverfilmung des Pumuckl?
Marcus H. Rosenmüller und die Studierenden der HFF erzählten aus ihren jeweiligen Biografien und waren sich einig, dass sie in jedem Fall Unterstützung durch die Eltern und/oder Lehrer:innen hatten; und dass eigentlich gerade die Lehrer:innen teilweise eine entscheidende und fördernde Rolle spielten.
Bei der Stoffsuche käme es in weiten Teilen schon darauf an, eine Botschaft transportieren oder die Identifikation mit einer bestimmten Figur ermöglichen zu wollen, aber gerade auch Komödien würden geschätzt: man wolle dem Publikum ein heiteres Erlebnis mit Lachen bieten, das sie aus dem Alltag heraushole.
Die KI werde künftig gerade auf technischem Gebiet Geld sparen können, das dann an anderer Stelle eingesetzt werden könne. Den künstlichen Schauspieler:innen-Ersatz sahen alle kritisch – „Wollen wir wirklich Produktionen sehen, die den reinen Durchschnitt zeigen?“
Zur Neuverfilmung des Pumuckl sagte Marcus H. Rosenmüller, dass er gerne Hans Clarin um sein Einverständnis der Wiederverwendung seiner Stimme gefragt hätte, auch wenn dies natürlich nicht mehr möglich gewesen sei. Durchaus erstaunt sei er, wie gut die nun zunächst vom Kabarettisten Maxi Schafroth eingesprochene und dann durch KI zur Stimme von Clarin verfremdete Stimme angekommen sei.
Weitere Fragen, die aus den Reihen der Schüler:innen kamen, drehten sich u. a. um die Eventisierung von Kinobesuchen, die Konkurrenz amerikanischer Serien und deutscher Produktionen oder den Umgang von Regisseuren mit Schauspieler:innen.
Schließlich kam auch das leibliche Wohl nicht zu kurz: Bei einem anschließenden Imbiss kamen viele Schüler:innen mit den vier Gästen in ein persönliches Gespräch, holten sich weitere Informationen und ließen den Abend ausklingen.
Zum Konzept der Veranstaltung: Unter dem Titel Abends im Schloss U20 laden das Ressort 5 – Bildung der Erzdiözese München und Freising und die Katholische Akademie in Bayern Schüler:innen der Oberstufe der Münchner Erzbischöflichen Gymnasien in das Schloss Suresnes ein. Jeweils zwischen ca. 18:00 Uhr und 20:30 Uhr soll es beispielsweise Gespräche mit interessanten Persönlichkeiten, Spaziergänge durch Schwabing oder Filmabende mit Regisseur:innen geben. Aufgrund der bisherigen erfolgreichen Veranstaltungen soll das Format weitergeführt werden