Lebenslanges Engagement und Dienst am Nächsten

Grußwort der Bayerischen Staatsregierung

Lieber Dr. Achim Budde, vielen Dank für die freundliche Begrüßung! Königliche Hoheit Herzog Franz von Bayern mit Familie, hochverehrte Geistlichkeit, allen voran Eminenz Dr. Reinhard Kardinal Marx und Erzpriester Apostolos Malamoussis, IKG-Präsidentin Dr. Charlotte Knobloch, Landtagskollege Johannes Hintersberger, Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher und Gerhard Jauernig, Staatsminister a. D. Prof. Dr. Dr. h.c. Hans Maier, Mitglieder des Diplomatischen und des Konsularischen Corps, Brigadegeneral Thomas Hambach, liebe Festgäste, meine Damen und Herren,

Ihnen allen auch von mir ein herzliches „Grüß Gott“!

Auch im Namen des Bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder, den ich heute vertrete, sowie im Namen der gesamten Bayerischen Staatsregierung grüße ich Sie alle herzlich. Ich freue mich sehr, an der Verleihung des Romano-Guardini-Preises 2022 an Herzog Franz von Bayern durch die Katholische Akademie in Bayern teilnehmen zu können. Mit dem Romano-­Guardini-Preis werden herausragende Persönlichkeiten ausgezeichnet, die sich im Geiste von Guardinis Philosophie und Theologie hervorragende Verdienste erworben haben.

In Bezug auf die Kunst hat Romano Guardini einmal gesagt: „Zum Wesen des Kunstwerks gehört, dass es wohl Sinn hat, aber keinen Zweck. … Es ‚beabsichtigt‘‚ nichts, sondern ‚bedeutet‘“.

Lieber Herzog Franz von Bayern, als Kunstkenner, Kunstliebhaber sowie als großzügiger Mäzen und Sammler wissen Sie nur zu gut, was Kunst bedeutet und wie wichtig und essentiell der geweitete Blick der Kunst für den einzelnen Menschen, wie für unsere Gesellschaft insgesamt ist. Ist doch Kunst immer auch eine Anwältin der Empathie, der Menschlichkeit und der Humanität – allesamt Werte, die wir gerade heutzutage mit Nachdruck vertreten müssen.

Lieber Herzog Franz, Ihr lebenslanges Engagement, Ihre Liebe zur Kunst und Ihr großer Einsatz in den Bereichen Kultur und Wissenschaft sind darum immer auch ein Dienst am Nächsten und dem Gemeinwohl verpflichtet. Ihr künstlerisches und wissenschaftliches Engagement, das Sie über Jahrzehnte auch in der Leitung der Katholischen Akademie (1989 bis 2020) gezeigt haben, ist deshalb gewissermaßen die andere Seite der Medaille ihres karitativen Engagements. Zeit Ihres Lebens setzen Sie sich mit Hingabe für unser Bayernland und für Ihre Mitmenschen ein. Sie sind ein wahrer Menschenfreund!

„Da darf niemand schweigend zuschauen“ haben Sie zum Beispiel unlängst anlässlich des furchtbaren Krieges in der Ukraine gesagt. Und so haben Sie und Ihr Neffe Ludwig im März sofort den Opfern des Krieges mit einer außerordentlich großzügigen Spende in Höhe von einer Million Euro geholfen. Öffentlich gemacht haben Sie das nicht, weil sie etwa Anerkennung wollten, sondern weil Sie zum Wohl der Kriegsopfer Nachahmer zum Spenden ermutigen wollten. Lieber Herzog Franz, das zeugt einmal mehr von Ihrer großen christlichen Nächstenliebe! Ein herzliches Vergelt’s Gott dafür!

Lieber Herzog Franz, es gibt zahllose gute Gründe, warum genau Sie den Romano-Guardini-Preis mehr als verdient haben. Sie reihen sich damit ein in eine lange Liste herausragender Persönlichkeiten wie den Ihnen wohlbekannten Eugen Biser oder den ehemaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker. Eine ausführliche Laudatio auf Ihre beachtliche bisherige Lebensleistung wird anschließend Prof. Dr. Friedhelm Mennekes halten. Nur noch so viel: Uns allen ist mehr als bewusst, was Sie, lieber Herzog Franz, in Ihrem Leben für die Kunst und für die Menschen in unserem Land Herausragendes geleistet haben!

Persönlich wie im Namen der gesamten Bayerischen Staatsregierung gratuliere ich Ihnen darum von Herzen zu dieser hohen Auszeichnung.

Sie sind ein Vorbild für die Menschen in unserem Land – ein Gewinn für Bayern! Vergelt’s Gott sowie viel Kraft und Gottes Segen für Ihr weiteres Wirken!

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