Nach Zeugnis vom Licht (2022), Divina Media – Gottesmedien bei Katholiken, Protestanten und Juden (2023) und Die Wiederkunft Christi und die Fülle der Bilder (2024) fragte die Tagungsreihe Kirche.Kunst.Verkündigung in diesem Jahr: Seitenaltäre und Heiligenverehrung – nur Relikte der Vergangenheit?
Am Abend des 17. Juni führten die beiden Referenten Prof. Dr. Peter B. Steiner, ehemaliger Direktor des Diözesanmuseums Freising, und Pater Karl Kern SJ, ehemaliger Kirchenrektor von St. Michael München und aktuell Kirchenrektor der Bürgersaalkirche, zunächst in zwei Vorträgen kunsthistorisch und theologisch in das Thema ein. Ein dritter Vortrag von Professor Steiner zum Legendenstoff des Hl. Georg, des Hl. Christophorus und des Hl. Martin ergänzte die vorherigen Ausführungen.
Eine Tagesexkursion führte die 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer am 18. Juni dann zu fünf verschiedenen Münchner Kirchen. In der Bürgersaalkirche erläuterte Peter Steiner zunächst die Schutzengelgruppe von Ignaz Günther (1725–1775), deren Rokoko-Flügel laut seiner Auskunft zu den schönsten ihrer Zeit gehören. In St. Michael München, der Jesuitenkirche nur
wenige Meter weiter, gab es dann eine Fülle an Seitenaltären zu bestaunen, die Heiligen gewidmet sind: Magdalena, Ursula, Sebastian, Andreas sowie Peter und Paul. Am Hochaltar erklärte Professor Steiner eines der dortigen Reliefs, das die Auferstehung nach Ezechiel zeigt. Eine weitere Station in St. Michael war schließlich die angrenzende Kreuzkapelle mit ihren Reliquien und den Heiligen Barbara und Katharina.
Nach der Mittagspause traf sich die Exkursionsgruppe vor der Kirche St. Johann Nepomuk (allgemein eher bekannt als Asam-Kirche) in der Sendlinger Straße. Dort gab es Ausführungen zur Fassade und der dort bestehenden plastischen Darstellung der Himmelfahrt des Hl. Johann Nepomuk. Die nächste Station war die Hammerthaler Madonna in der Kirche Hl. Geist in der Nähe des Viktualienmarkts, der nachgesagt wird, dass bestimmte Kräfte von ihr ausgehen.
Schlusspunkt der Tagung waren die Seitenaltäre von St. Kajetan (allgemein eher bekannt als Theatinerkirche). Nach den Erläuterungen von Professor Steiner stimmte die Gruppe der Teilnehmerinnen und Teilnehmer schließlich noch einen lateinischen ambrosianischen Hymnus an, womit die Tagung endete.
2026 soll die Reihe fortgesetzt werden, der Titel lautet voraussichtlich: War die Renaissance katholisch? Antike Motive in unseren Kirchen und ihre Deutung.