Wir leben in einer Zeit des Wandels und sehen uns tiefgreifenden Veränderungen ausgesetzt – und zwar in einem Tempo und in einer Gleichzeitigkeit, die wir gefühlt noch nie so erlebt haben. Nichts bleibt, wie es war, alles verändert sich: Gesellschaftlich, digital, ökologisch.
Veränderungsdynamiken treffen und betreffen jeden Menschen. Und jeder Mensch geht unterschiedlich damit um: Zwischen Bewahren und Verändern, Festhalten und Aufbrechen sind wir gefordert, Ambivalenzen auszuhalten und mit Unsicherheiten klarzukommen. Was gestern noch richtig erschien, kann heute schon nicht mehr gelten. Welche Kompetenzen morgen gebraucht werden, können wir jetzt vielleicht noch gar nicht ahnen.
Der Begriff der Transformation beschreibt einerseits diesen Wandel und fordert gleichzeitig dazu auf, selbst als Individuum, Teil der Menschheitsfamilie, einer Gruppe, Gesellschaft oder Organisation aktiv gestaltend zu agieren.
Auch die Kirche ist gefordert. Es sind tiefgreifende Veränderungsprozesse, denen sie sich gegenübersieht und die in ihr selbst wirken: Missbrauchs- und Glaubwürdigkeitskrise, der Vorwurf der fehlenden Authentizität sowie die Säkularisierung der Gesellschaft sind Begriffe, die im Zusammenhang damit fallen.
Die Theologischen Tage 2025 widmen sich dem Thema Transformation mit Blick auf biblische, pastoraltheologische und philosophische Fragestellungen: Wie gehe ich mit Veränderungen um? Was bedeutet das für meinen Glauben, der sich auch immer wieder verändert? Welche Erfahrungen disruptiver Zeiten teile ich heute mit Menschen in vor- und frühchristlichen Gesellschaften? Wie gelingt es, Transformationsprozesse nicht passiv zu erleiden, sondern sie aktiv zu gestalten? Und welche Bedeutung kommt Kunst und Kultur bei der Reflexion und Gestaltung transformativer Prozesse zu?