Bereits seit 1970 zeichnet die Katholische Akademie in Bayern Persönlichkeiten aus, die sich im Sinne Romano Guardinis hervorragende Verdienste um die Interpretation von Zeit und Welt auf den verschiedenen Gebieten des Lebens erworben haben. Sie verleiht ihnen den mit 10.000 € Preisgeld dotierten Romano-Guardini-Preis. Wie wenige andere setzt dies die Preisträgerin dieses Jahres um: Frau Prof. Angelika Nußberger beschäftigte sich bereits früh mit Verfassungslehre und der Rechtsstaatlichkeit in Theorie und Praxis.
Am Dienstag, 10. Dezember 2024, um 10:00 Uhr lädt die Akademie zu einem ganz besonderen Ereignis ein: Wir verleihen den diesjährigen Romano-Guardini-Preis an Prof. Dr. Angelika Nußberger! Die international renommierte Kölner Juristin und ehemalige Präsidentin des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte vereint in ihrem Wirken gleich mehrere Themen, die an Aktualität kaum zu überbieten sind: Menschenrechte, Rechtsstaatlichkeit, das Völkerrecht in Mittel- und Osteuropa und das politische System Russlands. Die Laudatio hält der ehemalige Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Prof. Dr. Andreas Voßkuhle. Kardinal Reinhard Marx zieht wie immer mit einem Schlusswort sein Resümee. Die musikalische Gestaltung vertieft die thematische Ausrichtung durch einige der Slawischen Tänze von Antonin Dvorák, dargeboten von Anna Gourari und Anne Schätz.
Frau Prof. Nußberger arbeitete neun Jahre als Richterin am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte, dessen Vizepräsidentin sie von 2017 bis 2019 war, hier vollzog sie in der Praxis, was sie in den zehn Jahren vorher am Lehrstuhl für Verfassungsrecht, Völkerrecht und Rechtsvergleichung an der Universität zu Köln theoretisch untersuchte.
Schon in ihrer Promotion beschäftigte sie sich mit dem frühen sowjetischen Verfassungsrecht und schrieb bereits 2007 gemeinsam mit Margareta Mommsen ein Buch über das „System Putin“. Diese Themen sind in einer Zeit, die international von kriegerischen Auseinandersetzungen und national von Gefährdungen der Demokratie geprägt ist, von bedrückender Aktualität.
Gerne geben Sie Frau Prof. Nußberger die Ehre und nehmen an der feierlichen Preisverleihung teil.
