Kunst | Kultur

Literatur im Gespräch

Erich Garhammer trifft Angelika Overath
Montag, 04.09.2023
© congerdesign / canva
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Baran Anatol Chronas, der Türke, der Grieche, der Sohn von Gastarbeitern und Cla, eigentlich Nikolaus, der Lehrer aus Graubünden, finden Gefallen aneinander. „Als sie sich kennenlernten, damals in jenem Winter in Istanbul, schrieb Cla über Nikolaus von Kues, Cusanus. Der spekulative Universalgelehrte von der Mosel hatte im Winter 1437/38 den byzantinischen Kaiser und denPatriarchen auf Galeeren von Konstantinopel nach Italien begleitet. Zunächst nach Venedig, dann nach Ferrara auf ein Konzil, bei dem sich die Ostkirche und die Westkirche wieder vereinigen sollten. Um was hatten sie sich gestritten? Er begriff es immer noch nicht: Filioque: und aus dem Sohn! Ging der Heilige Geist aus Gottvater hervor oder auch aus dem Sohn? Und Cla hatte ihm auch den Gedanken der coincidentia oppositorum erklärt. Das hatte ihm gefallen. Wenn Gott allmächtig war, dann musste er alles sein können.“
Doch nun hat Baran Alva kennengelernt, die Geliebte von Cla, und ihre Tochter Florinda, und eine dramatische Wende im Leben der vier zeichnet sich ab. In der Zugfahrt von Chur nach Istanbul zieht das bisherige Leben wie die Bahnstationen an Baran vorbei. Wo wird er aussteigen?
Davon berichtet der neue Roman von Angelika Overath „Unschärfen der Liebe“, der zweite Band ihrer Istanbul- Trilogie, aus dem die Autorin lesen wird.
Angelika Overath wurde 1957 in Karlsruhe geboren. Sie arbeitet als Reporterin, Literaturkritikerin und Dozentin und hat die Romane „Nahe Tage“, „Flughafenfische“, „Sie dreht sich um“ und „Ein Winter in Istanbul“ geschrieben. „Flughafenfische“ wurde u.a. für den Deutschen und Schweizer Buchpreis nominiert. Für ihre literarischen Reportagen wurde sie mit dem Egon-Erwin-Kisch-Preis ausgezeichnet. Sie lebt in Sent, Graubünden und betreibt zusammen mit ihrem Mann, dem Germanisten Manfred Koch, eine Schreibschule. Es kommt wohl immer darauf an, genau zu sein. Möglichst genau hinzusehen, zuzuhören, aufmerksam da zu sein. Und davon, ja, Zeugnis abzulegen.

Programmablauf der Veranstaltung:

Baran Anatol Chronas, der Türke, der Grieche, der Sohn von Gastarbeitern und Cla, eigentlich Nikolaus, der Lehrer aus Graubünden, finden Gefallen aneinander. „Als sie sich kennenlernten, damals in jenem Winter in Istanbul, schrieb Cla über Nikolaus von Kues, Cusanus. Der spekulative Universalgelehrte von der Mosel hatte im Winter 1437/38 den byzantinischen Kaiser und denPatriarchen auf Galeeren von Konstantinopel nach Italien begleitet. Zunächst nach Venedig, dann nach Ferrara auf ein Konzil, bei dem sich die Ostkirche und die Westkirche wieder vereinigen sollten. Um was hatten sie sich gestritten? Er begriff es immer noch nicht: Filioque: und aus dem Sohn! Ging der Heilige Geist aus Gottvater hervor oder auch aus dem Sohn? Und Cla hatte ihm auch den Gedanken der coincidentia oppositorum erklärt. Das hatte ihm gefallen. Wenn Gott allmächtig war, dann musste er alles sein können.“ Doch nun hat Baran Alva kennengelernt, die Geliebte von Cla, und ihre Tochter Florinda, und eine dramatische Wende im Leben der vier zeichnet sich ab. In der Zugfahrt von Chur nach Istanbul zieht das bisherige Leben wie die Bahnstationen an Baran vorbei. Wo wird er aussteigen? Davon berichtet der neue Roman von Angelika Overath „Unschärfen der Liebe“, der zweite Band ihrer Istanbul- Trilogie, aus dem die Autorin lesen wird. Angelika Overath wurde 1957 in Karlsruhe geboren. Sie arbeitet als Reporterin, Literaturkritikerin und Dozentin und hat die Romane „Nahe Tage“, „Flughafenfische“, „Sie dreht sich um“ und „Ein Winter in Istanbul“ geschrieben. „Flughafenfische“ wurde u.a. für den Deutschen und Schweizer Buchpreis nominiert. Für ihre literarischen Reportagen wurde sie mit dem Egon-Erwin-Kisch-Preis ausgezeichnet. Sie lebt in Sent, Graubünden und betreibt zusammen mit ihrem Mann, dem Germanisten Manfred Koch, eine Schreibschule. Es kommt wohl immer darauf an, genau zu sein. Möglichst genau hinzusehen, zuzuhören, aufmerksam da zu sein. Und davon, ja, Zeugnis abzulegen.

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