Adolf Muschg war von 1970 bis 1999 Professor für deutsche Sprache und Literatur an der ETH in Zürich und von 2003 bis 2006 Präsident der Akademie der Künste Berlin.
Sein umfangreiches Werk wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, etwa der Hermann-Hesse-Preis, der Georg-Büchner-Preis, der Grimmelshausen-Preis und zuletzt der „Grand Prix de Littérature“ der Schweiz.
Seine jüngste Erzählung trägt den Titel „Nicht mein Leben“. Daraus wird er am 23. Januar in der Katholischen Akademie lesen.
Adolf Muschg wurde im letzten Jahr 90 Jahre alt. Vielleicht ist das Sterben das letzte Abenteuer, das bestanden werden will, so seine Auskunft. Auf ein Glück aber möchte
er bis dahin nicht verzichten: die Liebe zur Sprache.
„Die Sprache ist ein so kostbarer, unglaublicher Speicher, und aus diesem Speicher zu schöpfen oder ihm ein Blinzeln
zu entlocken, ein Zucken der Ironie oder was immer, bleibt wahrscheinlich die Medizin, die mich neunzig Jahre alt werden ließ. Ich bin noch nicht am Ende damit, und ich werde nie am Ende sein, aber ich habe das Gefühl, ich bin unterwegs, solange ich mit der Sprache kämpfen muss – und darf.“
(Gespräch mit der NZZ zum 90. Geburtstag am 13.5. 2024)