Theologie | Kirche | Spiritualität

Missbrauch aufdecken und erinnern: das Paderborner Mahnmal

Akademiegespräch am Mittag mit Reinhold Harnisch, Christoph Brech und Msgr. Dr. Michael Bredeck
Mittwoch, 26.11.2025
Erzbistum Paderborn/Isabella Maria Struck
Erzbistum Paderborn/Isabella Maria Struck

Wie kann das Monströse ins kulturelle Gedächtnis gehoben werden? So, dass es Betroffene nicht retraumatisiert, sondern aufatmen, Mut und Trost fassen lässt? So, dass die Kirche damit keine lästige Pflichtübung vollzieht, sondern ernsthaft bereut und sich auf einen unabgeschlossenen Prozess verpflichtet? So, dass es in die Gesellschaft hineinwirkt, die Tabuisierung überwindet und Passanten zur Auseinandersetzung drängt. So, dass es die verleugneten Geschichten erzählt und die brutale Wahrheit ins Gespräch bringt, ohne voyeuristisch zu werden?

Das Erzbistum Paderborn gestaltet pünktlich zum Erscheinen des Missbrauchsgutachtens im Frühjahr 2026 die Brigidenkapelle im Hohen Dom zu einem Mahnmal um. Der Siegerentwurf dafür stammt von dem Münchner Künstler Christoph Brech, der hierzulande u.a. durch die Lungenflügelfenster in der Heilig-Kreuz-Kirche von sich reden machte, und der der Akademie durch Ausstellungen und die jährliche Weihnachtskarte eng verbunden ist. Das Projekt wird in engem Austausch mit dem Domkapitel, vertreten durch Generalvikar Mrgs. Dr. Michael Bredeck, und dem Betroffenenbeirat, vertreten durch seinen Vorsitzenden Reinhold Harnisch, durchgeführt. Alle drei lassen sich heute zum diesem vielschichtigen Prozess befragen.

Was ist die Grundidee hinter dem Entwurf „Memory – Aufdecken und Erinnern“? Was sind seine einzelnen Elemente? Warum hat er sich durchgesetzt? Was hat der Hahn mit dem Missbrauch zu tun? Wieso ein Kinderspiel als Bezugsgröße? Was steht auf der Unterseite der Karten? Aber uns interessiert auch das methodische Vorgehen: Wie designt man einen Prozess, für den es keine Blaupause gibt? Wer hat die Ziele definiert? Wie wird ein Ausgleich gefunden, wo die Anliegen nicht deckungsgleich sind? Wann und wie wurden Betroffene einbezogen? Welche Grenzen sind gesetzt? Und was sagt eigentlich der Denkmalschutz?

Besonderer Hinweis:

Die Veranstaltung findet online als ZOOM-Konferenz statt:


Weitere aktuelle Veranstaltungen

Reinhardhauke
Das Buch Hiob I
Verlangen nach Gerechtigkeit. Eine altorientalische Diskursgeschichte
Montag, 12.01.2026
Reinhardhauke
Das Buch Hiob II
Verlangen nach Gerechtigkeit. Eine altorientalische Diskursgeschichte
Montag, 19.01.2026
Reinhardhauke
Das Buch Hiob III
Verlangen nach Gerechtigkeit. Eine altorientalische Diskursgeschichte
Montag, 26.01.2026
Shutterstock/Alexandros Michailidis
Ordo-socialis-Preis 2025 an Sylvie Goulard
Politische Strategien gegen die radikale Rechte in Europa
Dienstag, 27.01.2026

Aus dem Veranstaltungsarchiv

Dabeisein ist nicht alles. Wir dokumentieren unsere Veranstaltungen – für Sie kostenfrei − als Text, Audio oder Video, um den Vorträgen und Diskussionen eine höhere Reichweite zu verleihen.

Wikimedia Commons
Erich Garhammer trifft Rilke-Biograf Manfred Koch
04.12.2025
Juan Ruiz/Canva
Die astrophysikalische Forschung zu Exoplaneten
26.11.2025
Erzbistum Paderborn/Isabella Maria Struck
Akademiegespräch am Mittag mit Reinhold Harnisch, Christoph Brech und Msgr. Dr. Michael Bredeck
26.11.2025

Noch viel mehr interessante Themen

Dabeisein ist nicht alles. Wir dokumentieren unsere Veranstaltungen – für Sie kostenfrei − als Text, Audio oder Video, um den Vorträgen und Diskussionen eine höhere Reichweite zu verleihen.

Sie finden die Vorträge vergangener Veranstaltungen in unserer Mediathek.