Zwar wurden Jüdinnen und Juden seit frühislamischer Zeit in ihrer Gottesverehrung
vom heiligen Platz abgedrängt, doch hielten sie an der bleibenden Gegenwart
Gottes an dieser geistigen Achse fest. In dieser Ausrichtung auf die bleibende
Gegenwart Gottes gründet die Gebetstradition an der Westmauer, die im Laufe der Zeit zu einem identitätsstiftenden Ort des Judentums
wurde und aus christlicher Perspektive meist als „Klagemauer“ bezeichnet wird.