Die mächtigen gotischen Kathedralen gelten als Erben unserer mittelalterlichen Vergangenheit. Sie prägen auch heute noch architektonisch viele Städte und bestimmen die Skyline, tau-chen prominent auf Werbefotos auf. Doch oft sind diese Kirchen in ihrer jetzigen Gestalt erst im 19. Jahrhundert entstanden, und nicht nur baulich, sondern auch gedanklich und in
ihrer Aussagekraft so konstruiert, wie sie sich heute zeigen. In unserer Kooperationsveranstaltung mit der KEB im Bistum Regensburg und dem Akademischen Forum Albertus Magnus wollen wir fragen, wer welche Geschichte erzählen wollte und will. Wir blicken auf den gotischen Regensburger Dom, der seine Grundsteinlegung vor 750 Jahren feiert, der aber im 19. Jahrhundert neu erfunden wurde. Wir schauen Deutschlands wohl bekanntesten Dom, den zu Köln, genauer an, ein Werk der evangelischen Könige von Preußen und des deutschen Nationalstolzes. Ein Blick nach Frankreich und in die unmittelbare Gegenwart erläutert uns am Beispiel des Wiederaufbaus von Notre Dame, warum auch ein dezidiert laizistischer Staat von Geschichtserzählungen mit Gotteshäusern profitiert. Ein Podiumsgespräch und thematische Führungen durch den Regensburger Dom beschließen unseren Studientag.
Zusammenarbeit mit:
KEB im Bistum Regensburg, Akademisches Forum Albertus Magnus im Bistum Regensburg