The socio-ecological transformation

- als Chance für Wirtschaft und Unternehmen begreifen

As part of the event "The socio-ecological transformation", 14.05.2024

© mi-vir / iStock

Kontrovers aber konstruktiv diskutierten Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Gewerkschaft und Wissenschaft am 14. Mai 2024 über die sozial-ökologische Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft. Auf Einladung der Katholischen Akademie und der Deutschen Kommission Justitia et Pax ging es um die Fragen, wie Wirtschaft und Unternehmen die unvermeidlichen Änderungen als Chance begreifen können, wie Wohlstand erhalten oder sogar vermehrt werden kann oder ob nicht doch ­auch Verzicht nötig ist.

Teilnehmer des Podiumsgesprächs waren Dr. Thomas M. Fischer, Gründer der Allfoye Managementberatung GmbH, Dr. Marcel Pietsch, Geschäftsführer der Firma PNZ-Produkte GmbH, Bernhard Stiedl, Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes Bayern, Dr. Sonja Stuchtey, Geschäftsführerin der Firma The Landbanking Group – for the Value in Nature und Prof. Dr. Johannes Wallacher, Professor für Sozialwissenschaften und Wirtschaftsethik an der Hochschule für Philosophie München. Moderiert wurde das Podium von Anja Keber, Wirtschaftsredakteurin beim Bayerischen Rundfunk.

Zu Beginn des Podiumsgesprächs gaben alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein Statement dazu ab, welche Herausforderungen und welche Chancen sich aus ihrer Sicht durch eine nachhaltige Wirtschaftsweise ergeben. Sie waren sich darin einig, dass ein „weiter so“ nicht mehr möglich sei. Vor allem der Klimawandel mit seinen drastischen Folgen wie Starkregen, Überschwemmungen und Dürren zwinge zu einem Umdenken. Die Gesellschaft müsse ihre Naturressourcen besser schützen und in der Wirtschaft müssten nachhaltige Geschäftsmodelle entwickelt werden.

Auch die Rolle von Unternehmen und Unternehmern in diesem Transformationsprozess war Gegenstand der Diskussion. Es wurde betont, dass viele Unternehmen bereits Verantwortung übernehmen und nachhaltige Geschäftsmodelle fördern. Gleichzeitig wurde aber kritisiert, dass es Unternehmen gibt, die weiterhin kurzfristige Gewinnmaximierung priorisieren, anstatt langfristig nachhaltige Strategien zu verfolgen. Diese Unternehmensstrategie sei aber mit dem hohen Risiko verbunden, langfristig die Wettbewerbsfähigkeit zu verlieren.

Besonders hervorgehoben wurde die Notwendigkeit eines Zusammenwirkens von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Unternehmen brauchen stabile Rahmenbedingungen, um Investitionen in nachhaltige Technologien zu tätigen. Eine kalkulierbare CO2-Bepreisung, der Abbau fossiler Subventionen und stärkere Anreize für nachhaltige Energiequellen wurden als zentrale Maßnahmen genannt. Zudem sei es essenziell, soziale Gerechtigkeit bei der Transformation mitzudenken. Arbeitsplätze müssten geschützt oder umgewandelt, Arbeitnehmer qualifiziert und soziale Härten abgefedert werden.

Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Bedeutung eines positiven Narrativs. Die Podiumsteilnehmer warnten davor, die Transformation als Bedrohung darzustellen. Vielmehr müsse sie als Chance verstanden werden, die zu einem besseren Leben für alle führt. Technologische Innovationen, neue Geschäftsmodelle und eine resiliente Wirtschaft seien zentrale Vorteile dieser Veränderung. Eine glaubwürdige und attraktive Zukunftsvision sei entscheidend, um Akzeptanz und Engagement in der Bevölkerung zu fördern.

Auch die internationale Dimension der Transformation wurde diskutiert. Deutschland könne eine Vorreiterrolle übernehmen, dürfe jedoch nicht isoliert handeln. Die globale Wettbewerbsfähigkeit müsse im Blick behalten werden. Auch müssten Entwicklungsländern finanziell dabei unterstützt werden, ihre Energieversorgung nachhaltig aufzubauen, um eine weltweite Klimakatastrophe zu vermeiden.

Zusammenfassend wurde die sozial-ökologische Transformation als eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe dargestellt, die nur gemeinsam bewältigt werden kann. Unternehmen, Politik und Verbraucher tragen jeweils in ihrem Bereich Verantwortung. Letztlich sei es entscheidend, dass nicht nur einzelne Akteure Veränderungen anstoßen, sondern dass die gesamte Gesellschaft den Wandel aktiv mitgestaltet.

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