Yrsa von Leistner war eine bedeutende Bildhauerin und Malerin des 20. Jahrhunderts, deren monumentale Werke religiöse Themen wie Vergebung, Versöhnung und universelle Menschlichkeit behandeln. Ihre Skulpturen finden sich in Museen, Sammlungen und im öffentlichen Raum weltweit.
Geboren in München als Tochter eines Kirchenbaumeisters und einer dänischen Sängerin, verbrachte sie ihre Kindheit u. a. in Mexiko und den USA. Mit 16 Jahren trat sie in die Kunstakademie München ein, wurde mit 18 Meisterschülerin. Bereits mit 21 Jahren schuf sie die 3,20 Meter hohe Bronzeplastik Der Kriegsblinde. Es folgten zahlreiche Porträts bedeutender Persönlichkeiten, darunter das des Chirurgen Ferdinand Sauerbruch.
Nach dem Zweiten Weltkrieg ließ sie sich in Bonn nieder, wo sie unter anderem Konrad Adenauer porträtierte. Ihr erstes Atelier lag nahe dem Palais Schaumburg. So geschah es nicht selten, dass Adenauer die Bildhauerin in ihrem Atelier besuchte. „Er klopfte an und war einfach da.“ Es entstanden Werke wie Heimkehrer mit Mutter und das Relief Heimkehr, das auf Adenauers Initiative hin entstand. In den 1960er Jahren schuf sie zahlreiche Porträtbüsten prominenter Persönlichkeiten und sakrale Werke für den öffentlichen Raum.