Abends im Schloss U20

Schülerinnen und Schüler exklusiv im Gespräch mit Kunstschaffenden

© FabrikaCr / iStock

Dass Bildung und Weiterbildung nicht mit Schule oder Studium aufhören, ist eigentlich eine Binsenweisheit. Der Begriff des Lifelong Learning hat sich mittlerweile etabliert und es gibt unzählige Angebote, sich über die Schule hinaus stetig weiter zu informieren und zu bilden.

Doch gerade bei jüngeren Menschen ist vielleicht nicht ganz so bekannt, wie vielfältig und attraktiv das Angebot der Erwachsenenbildung ist. Deshalb haben das Ressort 5 – Bildung der Erzdiözese München und Freising und die Katholische Akademie in Bayern in einer Kooperation eine exklusive Veranstaltungsreihe für Oberstufenschüler:innen der Münchner Erzbischöflichen Gymnasien gestartet, um sie in die Thematik einzuführen und damit vertraut zu machen.

Unter dem Titel Abends im Schloss U20 wurde am 22. Oktober 2024 eine Reihe begonnen, bei der die Schüler:innen in das Schloss Suresnes eingeladen werden, das in Schwabing neben der Katholischen Akademie in Bayern liegt und von ihr bespielt wird. Jeweils zwischen ca. 17:30 Uhr und 20:30 Uhr soll es beispielsweise Gespräche mit interessanten Persönlichkeiten, Spaziergänge durch Schwabing oder Filmabende mit Regisseur:innen geben.

Am ersten Abend fand ein exklusives Treffen mit Prof. Anke Doberauer und einigen Studierenden ihrer Kunstklasse an der Akademie der Bildenden Künste München statt, die aktuell noch bis zum Dezember in der Katholischen Akademie eine Klassenausstellung zeigen. Vier Lehrer:innen, darunter ein Schulleiter, und ca. 36 Schülerinnen und Schüler von drei Münchner Gymnasien, die teilweise selbst ein „Leistungsfach Kunst“ belegen, hatten sich angemeldet, um mit diesen ins Gespräch zu kommen.

Als Einstieg führten die Hochschullehrerin und ihre Studierenden durch die Ausstellung, die das breite malerische Spektrum der angehenden Kunstschaffenden dieser Klasse anschaulich zeigte. In der anschließenden Gesprächsrunde im Rondell von Schloss Suresnes, moderiert von Studienleiterin Dr. Astrid Schilling, standen die Studierenden und ihre Professorin aufgeschlossen den anwesenden Jugendlichen Rede und Antwort. Die „Entscheidung für die Kunst“, das Studium an einer Kunstakademie, die Details bestehender Aufnahmekriterien, eigene Lebenswege und Erfahrungen standen nun im Mittelpunkt.

Schließlich kam auch das leibliche Wohl nicht zu kurz: Bei einem Imbiss kamen viele Schüler:innen mit den Studierenden der Kunstklasse in ein persönliches Gespräch und ließen den Abend ausklingen.

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