Baroque monastery landscapes under construction

Kloster- und Kirchenbaustelle des 17./18. Jahrhunderts

As part of the event Bavarian Monastery Landscapes, 19.11.2021

© Fb78 / Wikimedia Commons, CC BY-SA 2.0 DE

Der Begriff Klosterlandschaften kann vor dem inneren Auge ein Netz von verstreuten Zisterzienserklöstern genauso entstehen lassen wie nah beieinander liegende Prälatenklöster oder eine hügelige Landschaft, aus der markante Zwiebeltürme hervorragen, ein Sinnbild süddeutscher Barockkirchen. Mit der Landschaft als Naturraum haben solche Klosterlandschaften allerdings kaum noch etwas gemeinsam. Sie sind vom Menschen geschaffene Architekturen, die in Bezug auf den Raum, in dem sie stehen, eine Kulturlandschaft formen, die stets als ein „Ergebnis der Wechselwirkung zwischen naturräumlichen Gegebenheiten und menschlicher Einflussnahme im Verlauf der Geschichte“ betrachtet werden muss. So formulierte es die Vereinigung der Landesdenkmalpfleger in der Bundesrepublik Deutschland im Jahr 2001 und konstatierte zugleich, dass dynamischer Wandel ein Wesensmerkmal solcher Kulturlandschaften sei. Ein griffiger Kriterienkatalog, der solche Klosterlandschaften und ihre Wandlungsprozesse auf Grundlage wissenschaftlicher Kategorien ausreichend beschreibt, um sie dadurch für die Forschung greifbar und vergleichbar zu machen, bleibt allerdings schwierig.

Grundsätzlich kann man festhalten, dass es sich bei Klosterlandschaften um Räume handelt, die von religiösen Gemeinschaften anhand gleicher Merkmale und entlang politischer, administrativer, religiöser oder sozialer Parameter konstituiert wurden. Voraussetzung für einen solchen Zugriff sind Annahmen der Raumsoziologie, wonach Räume gerade nicht als feste, topographische Einheiten verstanden werden können, sondern als sozial produziert zu betrachten sind. Erst durch die kommunikativen Beziehungen eines Klosters, das in regelmäßigem Austausch mit Ordensbrüdern und -schwestern, Wirtschaftspartnern oder Bildungsinstitutionen stand, bildeten sich Räume aus, die es ohne die Klöster und ihr System aus Filialklöstern und Ordenskongregationen nicht gab. So könnte man etwa eine Verortung und Verräumlichung sozialer Beziehungen im Spiegel bayerischer Klosterlandschaften beobachten.

Die Verengung des Begriffs Klosterlandschaften auf barocke Klosterlandschaften bringt eine weitere, zunächst vor allem kunsthistorisch scheinende Dimension hinzu. Das lässt sich insbesondere der UNESCO-Welterbe-Konvention von 1972 entnehmen, in der Kulturlandschaften als die Vielfalt der Ergebnisse von Interaktionen zwischen Mensch und Umwelt (§37) beschrieben werden. Eine entsprechende Definition sollte demzufolge zwei Aspekte berücksichtigen: Erstens die herausragende Bedeutung für die Menschheit (§36) und zweitens für die geographische und kulturelle Repräsentativität. Heinz-Dieter Heimann und Jens Schneider haben diese UNESCO-Kriterien im Jahr 2008 erstmals auf Klosterlandschaften angewendet. Sie betonten dabei vor allem, dass es der UNESCO vorrangig um die Frage ging, was als schützenswertes Kulturerbe einzuschätzen sei, weil es einerseits besonders repräsentativ und andererseits besonders erhaltenswert sei.

Als in den frühen 1980er Jahren gleich zwei bayerische Baudenkmäler zu UNESCO-Weltkulturerbestätten erklärt wurden, handelte es sich mit der Würzburger Residenz und der Wieskirche bei Steingaden um zwei Bauwerke aus der Blütezeit des Barock und Rokoko. Seit den 1980er Jahren hat sich der Welterbe-Begriff, der zunächst auf einzelne Gebäudekomplexe angewendet wurde, inhaltlich geöffnet: Neben Naturdenkmälern, die inzwischen ebenfalls als schützenswert eingestuft werden, kamen lebendige Traditionen unter dem Begriff des „immateriellen Kulturerbes“ hinzu.

Für die Thematik der Klosterlandschaften hatte das vor allem zwei Auswirkungen: So sind klösterliche Gebäude nicht mehr nur im Sinne bloßer Baudenkmäler, sondern allgemeiner als kulturelle Zeugnisse bzw. als Kultur- und Raumbildner zu beurteilen. Entsprechend werden ganze (Kultur-)Landschaften als Welterbe begriffen, wenn sie das Kriterium der jeweils typischen Ausprägung einer vom Menschen durchformten Umwelt erfüllen.

Akteure auf dem Bau

An dieser Stelle setzt die landesgeschichtliche Forschung an und fragt nach Mitteln, aber auch Zielen und Dimensionen des menschlichen Eingreifens in den Raum: Wie verbreiteten sich Baustile und Bauausstattungen im gesamten süddeutschen Raum von Oberschwaben bis nach Böhmen? Wie konnten Klosterlandschaften entstehen, die sich bis heute weitgehend als einheitliches Ganzes präsentieren, obwohl sie von unterschiedlichen Auftraggebern, Baumeistern und Handwerkskünstlern gestaltet wurden? Inwiefern waren sogenannte Baumeisterschulen wie die der Dientzenhofer, Wessobrunner oder Tessiner und Graubündner für die barocke Überformung in Böhmen, Bayern und Franken verantwortlich? Waren es die Vorgaben der Bauherren, die hier zum Tragen kamen? Oder waren am Ende finanzielle Mittel ausschlaggebend für die künstlerische Umsetzung, indem sich Sparmaßnahmen oder zeitliche Bauvorgaben indirekt auf den Bau auswirkten?

Im Folgenden stehen also Akteure im Vordergrund; die Menschen, die am Bau beteiligt waren und auf dem Bau arbeiteten. Die barocken Baustellen, auf denen gehämmert, gesägt und gemauert wurde, sollen dabei als Begegnungsräume betrachtet werden: Räume der Arbeitsorganisation, aber auch der Zusammenführung von Menschen ganz unterschiedlicher Herkunft, Bildung und Ausbildung. Als Quellengrundlage dient hierfür vor allem Rechnungsüberlieferung. Für das 17. und vor allem für das 18. Jahrhundert sind zum Teil umfangreiche Baurechnungen überliefert, die auch Aufschlüsse auf die – zum Teil europaweiten – Netzwerke der Baumeister, Bauarbeiter und Kunsthandwerker zulassen, die allenfalls punktuell erforscht sind. Aber was zeigt ein Blick über den Bauzaun auf die barocken Baustellen?

Ein Bauboom lässt sich für den Süden des Alten Reiches, in Bayern, Böhmen und in den habsburgischen Erblanden erst gegen Ende des 17. Jahrhunderts greifen. Zu den ersten Großbauprojekten nach dem Westfälischen Frieden zählte das Benediktinerstift in Kempten. Stift und Stiftskirche waren im Jahr 1632 von schwedischen Söldnern zerstört worden, so dass eine Erneuerung unumgänglich war. Fürstabt Roman Giel von Gielsberg ließ bereits 1651 den Neubau einer barocken Klosteranlage beginnen. Als Baumeister war zunächst der Vorarlberger Michael Beer beschäftigt worden, der aus dem Bregenzerwald stammte und dessen Ausbildung zum Maurermeister sich im Raum Niederösterreich und Mähren fassen lässt.

Nur wenige Jahre nach Kriegsende handelte es sich in Kempten um den größten Bauauftrag im gesamten süddeutschen Raum, in dessen Folge parallel mit dem in die Höhe wachsenden Klosterkomplex auch die Auer Zunft entstand. Michael Beer bildete in diesem neu gegründeten Zunftverband, der auch als Bauhandwerkerschule bezeichnet wird, mindestens 18 Lehrlinge aus. Zu den ersten zählten die Brüder Michael und Christian Thumb, die ihrerseits zahlreiche Bauaufträge für Klöster im oberdeutschen Gebiet übernahmen und die Position der Vorarlberger Baumeister in Schwaben mit Bauwerken wie den Klosteranlagen in Ellwangen, Obermarchtal, Wettenhausen und Zwiefalten festigten. Benediktiner, Dominikaner, Zisterzienser und Prämonstratenser gehörten zu ihren Auftraggebern. Während die Auer Zunft vor allem südwestdeutsche Barockbauten entwarf, etablierte sich parallel dazu im Raum Böhmen, Franken und Ostbayern die Baumeisterfamilie Dientzenhofer, die sich ebenfalls einen Namen mit italienisch geprägten Barockbauten machte und für zahlreiche – nicht nur kirchliche – Auftraggeber tätig war.

Baumotivation und Finanzierung

Doch warum wurde ab den 1680er Jahren überhaupt so viel, so groß und so barock gebaut? Das Argument, dass spätestens 50 Jahre nach den Verheerungen durch den Dreißigjährigen Krieg Reparatur- oder Wiederaufbaumaßnahmen notwendig geworden waren, greifen zu kurz. Italienisch geprägte Barockarchitektur war mit etwa einem Jahrhundert Verspätung auch nördlich der Alpen zu einem geradezu repräsentativen Element der Landesherren geworden. Mit Blick auf die Klöster ist hier auf die Benediktiner hinzuweisen, die in den 1680er Jahren – endlich – die päpstliche Konzession zur Bildung einer eigenen bayerischen Kongregation erhalten hatten. 19 Abteien gehörten ihr an – darunter nicht alle bayerischen Benediktinerklöster, aber doch berühmte Klöster, die im Barock wesentlich ausgebaut und umgestaltet wurden: Benediktbeuern zählt genauso dazu wie Ensdorf, Frauenzell oder Mallersdorf. Es ist auch die Zeit, in der die Klöster der Oberpfalz wieder neu eingerichtet wurden.

Und im Übergang zum 18. Jahrhundert begann dann nicht nur im Benediktinerorden, sondern auch bei anderen Orden wie den Chorherren, Regularkanonikern, Medikanten- und Reformorden, eine beachtliche Bautätigkeit, die in den sichtbaren Formen von Architektur und Bild die Stellung des Klosters definierte und zugleich nach außen darstellte. Die Klosteranlagen können zweifellos als Konkurrenzunternehmen der mächtigen Prälaten zum Schlossbau angesehen werden. Aber der barocke Klosterbau ahmte die Residenzschlösser des Barock nicht nur nach, sondern etablierte eigene architektonische Formensprachen; – auch mit Blick auf Königsklöster wie z. B. den spanischen Escorial.

Im bayerischen Raum ragt insbesondere der schwäbische Escorial, nämlich die Benediktinerabtei Ottobeuren hervor, wo man Mitte des 18. Jahrhunderts mit Hilfe einer Art „Masterplan“, so G. Dischinger, mehr als 50 Jahre hinweg kontinuierlich um-, an- und neu baute. Dahinter steckte eine kalkulierte Langsamkeit: Je langsamer der kontinuierliche Bauprozess vonstatten ging, desto geringer fielen die Bau-Ausgaben im Vergleich zu anderen laufenden Ausgaben im jährlichen Haushaltsbudget ins Gewicht.

Abt Rupert Neß hatte über Jahre hinweg Accords-Contracte oder Bestandts-Contracte ausgegeben, in denen jeweils kleinschrittige Arbeiten als Ziel des Accords festgelegt wurden. Der Abt achtete zugleich darauf, dass die Anzahl der Arbeiter auf dem Bau nicht erst in den winterlichen Baupausen kostensparend reduziert wurde, sondern je nach Arbeitsaufwand auch für wenige Tage oder Wochen stets flexibel mit der Anzahl der jeweils beschäftigten Bauarbeiter umgegangen wurde. Entsprechend setzte es der verantwortliche Baumeister Simpert Kramer auch um.

Für Ottobeuren liegt mit dem Tagebuch des Abts Rupert Neß eine singuläre Quelle vor, die sich in weiten Teilen wie eine Art Bauprotokoll auswerten lässt. Im Oktober 1717 kurz bevor die Baustelle winterfest gemacht werden sollte, entließ der Baumeister bereits den Großteil der Gesellen und Tagelöhner: „Nachdeme M. Sympert Kramer von Edlstätten laut Accors supra den 12 April[is] 1717 seine Arbeit gemacht, und in rechten Standt gesetzt, so hat er heüt seine Leüth maistens dimittirt“ (Diarium, pag. 1057, zit. nach Dischinger Bd. III/Quellen, S. 704). Auch wenn er „noch einige [Arbeiter] zuruckh behallten“ hatte, um mit ihnen den Küchenkamin abzuschließen. In Ottobeuren wurde das Großbauprojekt auf diese Weise nicht zu einem finanziellen Drama wie an vielen anderen Baustellen.

Ein Blick in das Prämonstratenser-Reichsstift Roggenburg, das Mitte des 18. Jahrhunderts den inzwischen über 70 Jahre alten Simpert Kramer mit einem Neubau der Klosterkirche beauftragte, stand allerdings vor dringlicheren Baumaßnahmen und konnte ein entsprechendes Konzept mit beständigem, langsamem Baufortschritt gar nicht umsetzen. Der Roggenburger Abt klagte dem Abt von Churwalden in einem Brief sein Leid: Es werde ihm leider nicht erspart bleiben, wegen Einsturzgefahr auch noch den Südflügel abzureißen und neu erbauen zu lassen, wozu ihm Gott Gnade, Geduld und – Geld gewähren möge. Inwiefern hier Entlastungsfloskeln geäußert wurden, lässt sich kaum noch nachweisen. Baufälligkeit oder eine zu geringe Größe des Gotteshauses sind letztlich auch Topoi für die Rechtfertigung von Baumaßnahmen.

Immerhin hatte Roggenburg das Geld klar im Blick, die Finanzierungsabsichten erscheinen machbar, die Sorgen des Abtes moderat. Ganz anders präsentierte sich die Situation allerdings zur gleichen Zeit in Altomünster, wo mehrere Mönche in den 1770er Jahren eine kurfürstliche Visitation forderten, um eine eskalierende Situation zwischen Patres und Prior zu entschärfen. Die Kommissare des Geistlichen Rats fanden 21 empörte Patres, Diakone und Laienbrüder, die zu Protokoll gaben, dass Prior Simon II. Böck hinter ihrem Rücken den Kirchenbau und die weltlichen Geschäfte des Klosters betreibe. Mit besonders viel Pathos wurde dabei vorgetragen, dass der Wein gestrichen und gegen gepanschtes Bier ersetzt worden sei und nicht mehr geheizt werde, im November.

Die Visitation ließ aber auch den Prior zu Wort kommen, der überzeugend darlegen konnte, dass der notwendig gewordene Kirchenbau so strikte Maßnahmen nötig gemacht hätte. Das Budget für den Wein sei ohnehin viel zu großzügig angesetzt, so dass er das Weingeld in Höhe von 210 Gulden für das laufende Jahr komplett für den Kirchenbau einbehalten habe. Bereits seit sieben Jahren liefen die dortigen Bauarbeiten und die Einnahmen deckten zur Zeit der Visitation die Kosten für den laufenden Unterhalt der Konventualen schon länger nicht mehr. In einer rigiden Sparpolitik sah Prior Böck daher das einzige Mittel, um die ins Haus stehenden 2.000 Gulden Schulden zu stemmen, die sich aus Materialkosten und auch aus Handwerkerrechnungen zusammensetzten.

Baumeisterfamilien und Bautrupps

Die Ausgaben für ausgebildete Handwerker, aber auch für Tagelöhner und sogenannte Handlanger, die selbst im Winter in den Steinbrüchen arbeiteten, fanden selbst Eingang in das Diarium des Ottobeurer Abtes. Neben Informationen über die jeweiligen Jahresrechnungen oder Akkordabnahmen gibt Rupert Neß in seinen Aufzeichnungen auch seltene Einblicke in den Baubetrieb und das Miteinander auf der Baustelle. Fremdländische Handwerker werden eigens benannt; vor allem handelt es sich hierbei um die „Stuccador“ – Tessiner und Graubündner – Stuckateure, die als Personenverbund angestellt wurden. Aber auch bereits an Baustellen des 17. Jahrhunderts geben italienische Abrechnungszettel bis heute Aufschluss über fremdsprachige Bauleute, die vor allem beim Innenausbau und bei Dekorationsarbeiten eingesetzt wurden.

Hier scheint den Baumeistern eine entscheidende Vermittlungsrolle zugekommen zu sein, weil zahlreiche Baumeister und Architekten des ausgehenden 17. Jahrhunderts Lehrjahre in Italien verbracht hatten. Sie verfügten damit ganz praktisch über Sprachkenntnisse, die es ihnen ermöglichten, zwischen deutschsprachigen und italienischsprachigen Handwerkern zu vermitteln; einerseits sprachlich, anderseits aber auch auf sozialer Ebene: Denn am Bau waren neben wenigen Spezialisten auch zahlreiche ungelernte Tagwerker und Handlangerinnen, also Frauen, und mithelfende Kinder beschäftigt. Von einer homogenen Handwerker- oder Kunsthandwerkerschaft kann trotz einiger erfolgreicher Baumeisterfamilien nicht ausgegangen werden.

Diese Baumeisterfamilien stellten vielmehr eine Ausnahme dar. Zu ihnen gehörten beispielsweise Mitglieder der Familie Dientzenhofer aus dem Voralpenland, die tatsächlich für mehr als zwei Generationen eine Vielzahl von Baumeistern stellte. Sie alle lassen sich auf Georg Dientzenhofer den Älteren zurückverfolgen, der von einem Einfirsthof, Beim Gugg, in der Nähe des heutigen Bad Feilnbach stammte. Bis auf einen einzigen von insgesamt sechs Söhnen wurden alle Dientzenhofer Baumeister in Böhmen, der Oberpfalz und Franken. Selbst zwei Enkel traten in diese Fußspuren, was insofern überrascht, weil ihnen keine Zunft wie in Au oder in Wessobrunn den Berufsweg vorgegeben oder geebnet hatte.

Nachdem sich der älteste Sohn – Georg Dientzenhofer – nach einer Maurerlehre und anschließender Gesellen-Wanderschaft um 1675 in Prag niederließ, folgten ihm alle Geschwister dorthin nach. Für diese Entscheidung dürfte die schwierige wirtschaftliche Situation im Kurfürstentum Bayern in den Jahren nach dem Dreißigjährigen Krieg eine Rolle gespielt haben, denn anders als in der Heimat konnte der Bruder in Böhmen Ausbildungsplätze und Arbeitsaufträge vermitteln.

Es entstanden Heiratsverbindungen mit bereits etablierten Baumeisterfamilien, die das Prager Bürgerrecht besaßen und es gelang den Dientzenhofer im Dienst von auswärtigen, vor allem oberitalienischen Baumeistern wie Carlo Lurago, Domenico Orsi und Francesco Caratti die barocke Formensprache zu erlernen und in zahlreichen Bauaufträgen für den neuen, jetzt kaisertreuen Adel in Böhmen, aber auch für klösterliche Auftraggeber umzusetzen. Einzelne der Dientzenhofer-Brüder lernten das Maurerhandwerk erst in Prag, zu ihnen gehörte Johann, der in einer Bewerbung im Jahr 1707 darauf hinwies, dass er „sich von Jugend an auf die Architektur gelegt [und] hierzu die fundamenta von zwei berühmten Baumeistern zu Prag gelernt“ habe.

Was die familiären Verbindungen der Dientzenhofer für die geschichtswissenschaftliche Forschung interessant macht, ist, dass sie sich intensiv austauschten, verschiedene Bauaufträge durchaus auch gemeinschaftlich übernahmen, vor allem aber, dass ihre Kloster- und Kirchenbauten zwischen Böhmen und Franken stilbildend wurden. So lassen sich an ihren Bauwerken Elemente einer einheitlich modellierten Klosterlandschaft nachweisen, die sogar über den bayerischen Raum hinausweist und die historisch engen Verbindungslinien zwischen Böhmen und Bayern verdeutlicht.

Dass mit gemeinsamer Herkunft allerdings nicht zugleich eine einheitliche Formensprache einhergehen muss, das zeigen zwei andere Gruppen, die weniger als Baumeisterfamilien, vielmehr als frühneuzeitliche Bautrupps bezeichnet werden, um zum Ausdruck zu bringen, dass es sich um Verbünde verschiedener Baugewerke handelt, die aber im Verbund arbeiteten, auf die gleiche Herkunftsregion – im Fall der Tessiner und Graubündner Stuckateure – und den gleichen Zunftverband – im Fall der Wessobrunner – verweisen konnten. Diese Bautrupps bewarben sich auch im Verbund und konnten damit punkten, dass sowohl die Bauleitung als auch verschiedene Gewerke in einer Hand lagen und die Organisation der Bezahlung an den verantwortlichen Bauleiter, der wie ein eigenständiger Unternehmer auftrat, ausgelagert werden konnte.

Vor allem Stuckateure aus dem Raum Graubünden und aus dem Tessin waren bekannt für die Bildung solcher Bautrupps. Ihre familiären und beruflichen Netzwerke lassen sich im frühneuzeitlichen Rom genauso nachweisen wie im Ostseeraum, ja sie reichten sogar bis ins Königreich Dänemark-Norwegen und ins Zarenreich. Als Türöffner für die oberitalienischen Bauleute gilt grundsätzlich die Ausbreitung der bereits erwähnten italienisch geprägten barocken Formensprache in der Architektur. Es wurden oberitalienische, florentinische und römische Dekorationselemente aufgegriffen und abgewandelt. Was in Rom zu Beginn des 17. Jahrhunderts stilprägend geworden war, wurde in Böhmen nach der Schlacht am Weißen Berg und in vielen süddeutschen Territorien spätestens nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges ebenfalls nachgefragt.

Die feineren Stuckrezepte der Graubündner und Tessiner überzeugten auf zahlreichen Baustellen dadurch, dass sie einen entscheidenden Anteil Gips enthielten. Dadurch konnten feinere, glattere Oberflächen erzeugt werden, die als wesentlich eleganter wahrgenommen wurden. Aber es war nicht nur die Erfahrung im Stuckieren großer Wand- und Deckenflächen, mit denen sich die überregionalen Wanderungsbewegungen gerade dieser Stuckateure erklären. Ein Blick auf deren Lebens- und Arbeitsbedingungen lässt allgemeine Rückschlüsse auf die Anforderungen auf barocken Baustellen zu. Insbesondere wenn dabei die wirtschaftlichen Bedingungen in den Herkunftsregionen berücksichtigt werden.

Denn für Graubünden und das Tessin lassen sich im ausgehenden 17. und beginnenden 18. Jahrhundert ähnliche Auswanderungsmotive vermuten wie sie bereits für die Dientzenhofer skizziert wurden. Zwar befanden sich die Alpentäler, aus denen die berühmten Stuckateurs-Dynastien stammten, nicht in einer mühsamen wirtschaftlichen Konsolidierungsphase wie im Kurfürstentum Bayern nach dem Dreißigjährigen Krieg. Die wirtschaftlichen Bedingungen im Tessin und insbesondere in den langgezogenen Tälern entlang des Comer Sees waren allerdings ähnlich desolat für spezialisierte Bau- und Kunsthandwerker.

Das Gebiet gehörte in der Frühen Neuzeit zum Herzogtum Mailand, das seit der Mitte des 16. Jahrhunderts und bis ins frühe 18. Jahrhundert unter spanischer Herrschaft stand. Den Maestri Comacini, den Baumeistern vom Comer See gelangen seit dem frühen 17. Jahrhundert erstaunliche Karrieren zwischen Oberitalien und den Territorien nördlich der Alpen. Mit Blick auf die Motive hinter den Migrationsprozessen hat die ältere Forschung vor allem sogenannte Push-Faktoren betont, die in den schlechten wirtschaftlichen Ausgangsbedingungen in den oft schmalen Alpentälern den vorrangigen Grund dafür sah, dass so ungewöhnlich viele Stuckateure und Baumeister aus Graubünden und dem Tessin kamen.

Zugespitzt formuliert seien die Hauptmotive erstens in den kargen Lebensverhältnissen in den Bündner und Tessiner Dörfern zu suchen, die eng mit den naturräumlich-topographischen Voraussetzungen der Alpentäler verbunden waren, wo auf kargen Böden keine ertragreiche Landwirtschaft möglich war, aber der Zugang zu wichtigen Handels- und Passstraßen die Entwicklung einer jahrhundertelangen Auswanderungstradition begünstigte. Zweitens fehlten vor Ort schlicht Auftraggeber. Die ‚Spanische Zeit‘ von 1535 bis 1714 wurde damit zu einer wirtschaftlichen und kulturellen Sackgasse stilisiert, geprägt durch Stagnation und Rückständigkeit.

Vor diesem Hintergrund wurde in der Migrationsforschung für diese oberitalienischen Alpenregionen lange davon ausgegangen, dass Verarmung, Bevölkerungsüberschuss und zunehmender fiskalischer Druck von Zentral- und Mittelbehörden letztlich zu einer verstärkten Migration geführt hätten: erst nach Rom in den Kirchenstaat und zu den römischen Adelsfamilien und ihren kleinen und größeren Haus- bzw. Hofhaltungen, dann nach Ost- und Mitteleuropa und nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges auch nach Norden in den Bereich des Alten Reiches, wo nach dem langen Krieg alle Zeichen auf Wiederaufbau standen – in enger Verbindung mit dem Anspruch, moderne barocke Bauformen umzusetzen. Was sich auf den ersten Blick durchaus überzeugend anhört, muss bei einem näheren Blick auf die Quellen jedoch ergänzt werden.

So lassen sich die Tessiner Stuckateure im Rom des ausgehenden 16. Jahrhunderts vor allem deshalb finden, weil herausragende Baumeister aus den gleichen Herkunftsregionen an wichtigen Großbaustellen im Kirchenstaat beteiligt waren: Carlo Maderno aus Capolago entwarf u. a. die Fassade von St. Peter. Zur gleichen Zeit waren aber auch Francesco Castelli, genannt Borromini, aus Bissone und Domenico Fontana aus Melide, einem Nachbarort von Bissone in Rom tätig. Diese drei sicherlich bekanntesten Baumeister vom Comer See benötigten zur Dekoration der palazzi und Kirchen wiederum Freskanten, Stuckateure und Bildhauer, die sie vorzugsweise aus ihrem Verwandten- und Bekanntenkreis rekrutierten.

Solche Pull-Faktoren wird in neueren Studien stärker nachgegangen, indem Familiennetzwerke rekonstruiert werden. Deutlich wird dadurch, dass die schlechten wirtschaftlichen Bedingungen in den Herkunftsregionen der Bauspezialisten zwar eine Rolle spielten, aber nicht das allein ausschlaggebende Argument sind. Die Migrationsprozesse waren weit mehr als ein rein wirtschaftliches Phänomen, das lediglich Veränderungen in der Erwerbsbevölkerung widerspiegelt. Die hohe Mobilität der Maestri Comacini wurzelte in einem Familiensystem, das sowohl aus regionalen Solidaritäten als auch aus engen sozialen Verbindungen bestand.

Neben die räumliche Nähe treten hier die familiäre Nähe und auch tatsächliche Verwandtschaftsbeziehungen: Die bereits erwähnten Baumeister Maderno, Borromini und Fontana stammten einerseits alle aus Orten, die nur wenige Kilometer voneinander entfernt liegen. Andererseits war die Familie Castelli, aus der Borromini stammte, mit den Maderno aus Capolago verwandt. Andere Familien, die in den folgenden 200 Jahren immer wieder als Stuckateure und Baumeister in den Quellen auftauchen, sind die Solari aus Carona, die wiederum mit den della Porta aus Porlezza Heiratsverbindungen eingingen. Die Carloni aus Arogno heirateten in die Familien de Allio und Spazzo aus dem Val d‘Intelvi ein. Dieses Tal, das zwischen dem Luganer See und dem Comer See liegt, galt als Heimat von Baudynastien wie den Carlone, den de Allio, Frisoni, Retti oder Lurago.

Aktuelle wirtschafts- und sozialgeschichtliche Forschungen gehen inzwischen davon aus, dass die Handwerker aus dem Val d‘Intelvi sogar von einer Rezession, die Como im 17. Jahrhundert erfasst hatte, profitieren konnten. Der vermeintliche wirtschaftliche Niedergang betraf also keineswegs das gesamte Territorium des Herzogtums Mailand, sondern vor allem die urbanen Räume. Kleinere Gemeinden und verstreut liegende Ortschaften entlang des Sees und in den Alpentälern hatten hingegen keine gravierenden Einschränkungen zu verzeichnen. Preisentwicklung kamen den ländlichen Gebieten sogar entgegen. Entsprechend müssen auch die Motive für die Hintergründe der Migrationsprozesse in der Region Como differenziert betrachtet und teilweise neu interpretiert werden.

Wirtschaftliche Not und Überbevölkerung gelten nicht mehr als zentrale Motive hinter den Migrationsprozessen. Vielmehr muss berücksichtigt werden, dass für einzelne Dörfer regelrechte Migrationssysteme nachweisbar sind. Im starken Rückbezug der mobilen Handwerkskünstler zu ihren Herkunftsorten lag ein – wenn nicht vielleicht sogar der – Schlüssel zum Erfolg dort beheimateter Bautrupps. Und erfolgreich waren die Handwerkskünstler insofern, als sie sich über Generationen hinweg als gefragte Spezialisten im Baugewerbe halten konnten und die Stuckatur-Moden europaweit prägten; letztlich in einer geradezu monopolartigen Stellung!

Was die oberitalienischen Handwerkskünstler konkret auszeichnete und worin sie ihren Konkurrenten etwas voraushatten, war die Fähigkeit, eine Großbaustelle wie z. B. in der Zisterzienserabtei Ebrach in Eigenregie umzusetzen. Damit trafen die Bautrupps einen Nerv der Zeit, weil Bauherren im 17./18. Jahrhundert das Ideal einer Architektur vor Augen hatten, die mit Stuck, Fresken und Plastiken zu einem harmonischen Ganzen verschmolz. Dafür mussten die Gewerke am Bau allerdings Hand in Hand arbeiten, vom Marmorschneider über den Freskanten und Fassmaler bis zum Stuckateur, den Bildhauern, Holzschnitzern und Vergoldern. Für die Graubündner und Tessiner kam hier das straffe Organisationsprinzip ihrer Werkstätten sowie eine relativ gute Ausbildung im Familien- und Freundesverband zum Tragen.

Alltag auf dem Bau: Mobilitätsbereitschaft

Was für die Mobilitätsbereitschaft der Stuckateure bzw. schon der frühen Kalkschneider des 16. Jahrhunderts galt, lässt sich allerdings nicht ohne weiteres auf andere Gewerke am Bau übertragen: So zeigt sich in Rechnungsquellen oft, dass Maurer und Zimmerleute lokal angeheuert wurden. Die einzige Einschränkung war, wenn es sich bei Maurern oder Zimmerern gleichzeitig um die Baumeister handelte. Denn die zeitgenössischen Baumeister hatten im 17./18. Jahrhundert sehr häufig eine grundständige Ausbildung als Maurer. Das galt beispielweise für die Ausbildung von Michael Beer, Simpert Kramer oder Georg Dientzenhofer.

Alle drei hatten zunächst das Maurerhandwerk gelernt. Maurer und Stuckateur waren dagegen keine Ausbildungen, die sich gegenseitig bedingten. Aber selbst für Stu­ckateure mit lediglich rudimentären Maurerkenntnissen lassen sich einzelne Beispiele finden, in denen sie auch die Bauleitung übernehmen konnten. Donato Giuseppe Frisoni ist so ein Fall: Mehr als 26 Jahre lebte der Tessiner aus dem Bergdorf Laino in Ludwigsburg im Herzogtum Württemberg; die ersten sechs Jahre als Stuckateur, dann als verantwortlicher Architekt für die neu entworfene Residenzstadt mit ihren zahlreichen Barockbauten. Das riesige Bauvorhaben konnte Frisoni letztlich nur durch den gezielten Nachzug von Verwandten aus dem Val d‘Intelvi bewältigen.

Die Namen der einzelnen Stuckateure sind allerdings nicht immer überliefert. In Rechnungen finden sich oft nur Berufsbezeichnungen. Im Gegensatz zu normativen Quellen haben die Quellen, die Einblicke in die tatsächlichen Abläufe auf dem Bau geben könnten, eine geringere Überlieferungschance. Baumanuale oder ausführliche Diarien wie im Fall des Ottobeurer Abts Rupert Neß sind die Ausnahme. Vor diesem Hintergrund bleiben uns Einblicke in die eigentliche Lebenswelt frühneuzeitlicher Bauleute meist vorenthalten. Vereinzelte biographische Spuren sind immer überliefert. Aber selbst so berühmte Stuckateure wie Dominikus Zimmermann bleiben blass. Dabei haben seine Stuckierungen in den frühen 1980er Jahren explizit zum Weltkulturerbe-Status der Wieskirche beigetragen … Und wenn die Quellensituation schon bei diesen „Stars“ der Barock- und Rokokozeit herausfordernd ist, wie steht es dann erst mit den vielen (beinahe) namenlosen Stuckateuren aus dem Val d‘Intelvi, dem Bregenzerwald oder aus Graubünden?

Hier wird deutlich, welches Auswertungspotenzial sich in Verwaltungsüberlieferung der Frühen Neuzeit versteckt. Neben normativen Quellen wie Ratsverordnungen, Zulassungsbeschränkungen, Zunftordnungen und Arbeitsvorschriften, lassen sich auch Verwaltungsschriftgut, das in Zollregistern, Rechnungsbüchern oder Quittungsbelegen vorliegt, Hinweise zu den Arbeitsbedingungen auf dem Bau entnehmen. Aber auch für Migrationsfragen lohnt sich der Blick in die Rechnungsbelege oder in Kirchenbücher allemal.

Ob es sich bei oberitalienischen Spezialisten auf bayerischen Baustellen tatsächlich um Saisonarbeiter handelte, die in den Wintermonaten in ihre Heimat zurückkehrten, lässt sich im Einzelnen nur schwer nachweisen. Man ist vielmehr auf Zufallsfunde angewiesen. Für den süddeutschen Raum wird allein aus geographischen Gründen eher angenommen, dass Stuckateure lediglich für die Bausaison vom Frühjahr bis zum Herbst anheuerten. Die Auswertung von Kirchenbüchern konnte für einzelne Tessiner dann allerdings die konkreten Details liefern.

Der Stuckateur Geronimo Francesco Andreoli, der im Nürnberger Raum bei Donato Polli gelernt hatte und in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts vor allem im nördlichen Franken (Bayreuth) tätig war, ist so ein Fall: Alle seine Kinder und Patenkinder ließ er in den Wintermonaten in seiner Heimat in der Nähe von Lugano taufen. Die Analyse der Taufbücher kann so die weiterhin saisonale Arbeit und die regelmäßige Rückkehr ins Tessin in den Wintermonaten nachweisen. Andere Tessiner Stuckateure wurden nördlich der Alpen heimisch, ohne freilich ihre Mobilität aufzugeben.

Andrea Maini (Maynio) soll abschließend das einzigartige Ausmaß der frühneuzeitlichen Mobilität zum Ausdruck bringen: Maini hatte 1717 einen Vertrag mit dem Abt in Ottobeuren geschlossen, für den er bis ins Frühjahr 1728 Stuckierungen ausgeführt hatte, ganz nach den Prinzip kontinuierlicher Auftragsvergabe. Zwischendurch war genug Zeit gewesen, dass Maini, der die Stuckierungen in Ottobeuren auch organisierte und je nach Auftragslage an andere Tessiner Stuckateure vergab, in Memmingen und im schwäbischen Schloss Holzgünz tätig sein konnte. Am 15. März 1728 beendete er seinen Auftrag in Ottobeuren, rechnete seinen Accords-Contract ab und verließ die Baustelle Ottobeuren in Richtung Glückstadt im Herzogtum Holstein.

Zwar handelte es sich bei der Stadt an der Unterelbe um die Heimatstadt von Mainis Frau, europäischer, exotischer und weiter entfernt von Ottobeuren konnte man sich im frühen 18. Jahrhundert einen Ort kaum vorstellen – jedenfalls aus schwäbisch-katholischer Perspektive! Bereits im April 1729 war Andrea Maini allerdings schon wieder auf dem Bau in Ottobeuren präsent. Er steht damit stellvertretend für die vielen oberitalienischen Stuckateure, denen ihre eigene Mobilität zugutekam: Dadurch, dass sie in der Regel ohne Familienmitglieder umherreisten, konnten sie deutlich leichter als ihre lokal ansässigen Kollegen von einem Arbeitsort, also von einer Baustelle zur nächsten ziehen.

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