Church people in transition

Analyses and perspectives

As part of the event "Church people in transition", 10.03.2025

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Am 10. März 2025 widmete sich die Katholische Akademie in Bayern den Ergebnissen der 6. Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung (KMU) sowie den Perspektiven für das kirchlich-religiöse Leben in Deutschland. Im Podiumsgespräch kamen vier Gäste zu Wort: Christian Kopp, Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern (ELKB), Kira Beer, Studentin der Katholischen Theologie, Podcasterin und Content Creatorin, Pfarrerin Dr. Mirjam Sauer von der Segen.Servicestelle der ELKB sowie die Juristin und Autorin Dr. Beatrice von Weizsäcker.

Seit 1972 befragt die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) alle zehn Jahre ihre Mitglieder zu Kirchenmitgliedschaft und Religion. 2022 wurden neben evangelischen Kirchenmitgliedern und Konfessionslosen erstmals auch Katholik:innen befragt. Nach einer allgemeinen Einführung in die Studie stellte Dr. Lukas Meyer, Theologischer Referent im Büro des Landesbischofs, zentrale Ergebnisse der Untersuchung vor und lieferte inhaltliche Impulse für die Diskussion.

Zunächst ging es um den Rückgang von Religion und Religiosität. Angesichts enormer Säkularisierungs- und Veränderungsprozesse in Gesellschaft und Kirche appellierte Landesbischof Kopp: „Volle Kraft in den Wandel“ und „Alle Energie in die Kinder und Jugendlichen“. Pfarrerin Sauer betonte, dass das Religiöse „etwas sehr Diffuses“ sei und es nach wie vor Interesse an Kasualien wie Taufen und Trauungen gebe; man müsse „da ansetzen, wo Menschen noch ein Bedürfnis haben“. Kira Beer zufolge ist es schwer, auf Social Media mit Menschen außerhalb der religiösen Blase ins Gespräch zu kommen; im analogen Bereich höre sie aber des Öfteren Aussagen wie „Wenn Kirche immer so wäre wie du, dann würde es mich ja vielleicht doch interessieren“. Beatrice von Weizsäcker ist es wichtig, zwischen Religion und Kirche zu unterscheiden: Man dürfe niemandem den Glauben absprechen, weil er Kritik an der Institution übe oder Zweifel habe. Die Kirchen dagegen sollten ihren Auftrag glaubwürdig vertreten und die Bedeutung eines kirchlich-religiösen Gemeinschafts-
gefühls nicht außer Acht lassen.

Im zweiten Block, in den auch Fragen der Teilnehmenden vor Ort und im Livestream eingebunden waren, nahm die Runde die Zukunft in den Blick. Beatrice von Weizsäcker plädierte dafür, weiterhin mit Nachdruck Reformen einzufordern. Kira Beer konstatierte mit Blick auf ihre Studienzeit, dass die Schere zwischen Wissenschaft und Lehramt groß sei und viele Theologie-Studierende nicht mehr für die Kirche arbeiten wollen würden. Sie hoffe aber, dass Veränderung zumindest im Kleinen möglich sei. Landesbischof Kopp würdigte das Engagement vieler Ehrenamtlicher, von denen Kirche lebe. Mirjam Sauer plädierte dafür, raus zu den Menschen zu gehen, anstatt zu erwarten, dass diese von selbst in die Kirchen kommen. Ein „großer Schatz“ seien die Gemeindemitglieder, die als Multiplikator:innen in die Gesellschaft wirkten.

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