Zur inzwischen dritten Veranstaltung des Formats Abends im Schloss U20 für Schülerinnen und Schüler der Oberstufe der Münchner Erzbischöflichen Gymnasien sowie einiger staatlicher Schulen hatten die Katholische Akademie in Bayern und das Ressort Bildung des Erzbischöflichen Ordinariats München und Freising am Mittwoch, den 16. Juli 2025, eingeladen. Nach der Kunstprofessorin Anke Doberauer und einigen ihrer…
Nach Zeugnis vom Licht (2022), Divina Media – Gottesmedien bei Katholiken, Protestanten und Juden (2023) und Die Wiederkunft Christi und die Fülle der Bilder (2024) fragte die Tagungsreihe Kirche.Kunst.Verkündigung in diesem Jahr: Seitenaltäre und Heiligenverehrung – nur Relikte der Vergangenheit? Am Abend des 17. Juni führten die beiden Referenten Prof. Dr. Peter B. Steiner, ehemaliger…
I. Der Name Johann Joachim Winckelmanns steht in Deutschland für die Anfänge des Klassizismus im 18. Jahrhundert. Die Orientierung an der Kunst und Kultur der Griechen wurde durch ihn zum Maßstab des Klassischen. Das höchste Ideal wird die Nachahmung dieser Zeit. Im 20. Jahrhundert machte Jean Cocteaus La rappel à l’ordre nach den avantgardistischen…
I. Wir besitzen von Winckelmann zwei Beschreibungen des Laokoon. Die erste ist 1755 in Dresden verfasst worden und findet sich in den Gedanken über die Nachahmung der griechischen Werke in der Malerei und Bildhauerkunst. Die zweite ist neun Jahre später in Rom in Gegenwart des Laokoon-Originals entstanden und als Teil seiner großen Schrift zur…
I. Als Kronprinz Ludwig mit dem Sammeln antiker Kunst begann, hatte die Wirkung Winckelmanns ihren Zenit bereits überschritten: Sein Freiheitspathos war von den Folgeentwicklungen der Französischen Revolution kompromittiert, sein aufgeklärter Deismus wurde von einer empfindsamen Frömmigkeit abgelöst, und mit der griechischen Kunst als Vorbild begannen die altdeutsche, altflämische und altitalienische als gleichursprüngliche zu konkurrieren.…
I. Denkmäler sind in aller Regel gesellschaftliche und soziale Orte, sie ziehen Menschen an. Sie eignen sich denn auch besonders gut als Treffpunkte, denn sie stehen in der Regel im Weg, man muss ihnen – wie es Robert Musil so treffend formuliert hat – „täglich ausweichen“. Man „würde augenblicklich verwirrt stehen bleiben, wenn sie…
Am 4. Oktober 1770 erließ der bayerische Kurfürsten Max III. Joseph (reg. 1745-1777) ein Generalmandat in puncto concurrentiae zu den Kirchen- und Pfarrhöfbau. Der zwölfseitige Erlass wurde unter der Regie des kurfürstlichen geistlichen Rats in München erstellt, einer landesfürstlichen Behörde, die den Gesamtkomplex der Beziehungen zwischen Staat und Kirche im Kurfürstentum Bayern zu administrieren hatte.…
Ist Winckelmanns Kunstideal ein klassisches? Johann Joachim Winckelmanns hat sein Kunstideal bekanntlich in der klassischen Epoche Griechenlands als verwirklicht angesehen. Sollte da nicht angenommen werden, es sei auch seine bekannte Formulierung dieses Ideals – das vielzitierte Wort von der „edlen Einfalt und stillen Größe“ wahrer Kunst – ganz im Geist des alten Hellas gesprochen?…
Kein Archäologe hat jemals eine so breite Wertschätzung erfahren wie Johann Joachim Winckelmann, der Sohn eines Flickschusters aus Stendal. Das kommt schon in Goethes Schrift Winckelmann und sein Jahrhundert von 1805 zum Ausdruck, wonach in Winckelmann ein neues Kunstideal und die Wissenschaftsauffassung eines ganzen Saeculums kulminierten. Anlässlich der Einweihung einer kolossalen Büste, die er bei…
„Und wie ein Donnerschlag bei klarem Himmel fiel die Nachricht von Winckelmanns Tod zwischen uns nieder.“ Mit diesen Worten nahm Johann Wolfgang von Goethe den Tod Johann Joachim Winckelmanns am 8. Juli 1768 auf. Der 19-jährige Goethe fiel in Leipzig von einer Aufregung in die andere. Kurz zuvor noch hatte das intellektuelle Deutschland die Nachricht…