Beginnen wir mit einem Zitat von Voltaire: „Ces deux nations sont en guerre pour quelques arpens de neige vers le Canada.“
Einleitung
Mit diesen Worten erklärt Candides Reisebegleiter Martin, allem Anschein nach ein Sozinianer, die Verrücktheit der Engländer und Franzosen. Und er ergänzt, „qu’elles dépensent pour cette guerre beaucoup plus que tout le Canada ne vaut“. Dies ist nicht die einzige Allusion zum Siebenjährigen Krieg, die sich in Voltaires Meisterwerk Can-dide oder der Optimismus aus dem Jahre 1759 findet. Sie ist einer von vielen Belegen, die zeigen, wie aufmerksam Voltaire, zu diesem Zeitpunkt der wohl bekannteste Vertreter der französischen Aufklärung, die Weltläufe verfolgte und kommentierte. Voltaire verkörpert als einer der ersten den für das 20. und 21. Jahrhundert so charakteristischen Typus des engagierten Intellektuellen, der kritisch das Zeitgeschehen beobachtet, kommentiert und leidenschaftlich für seine Anliegen eintritt. Und wie viele Intellektuelle des 20. Jahrhunderts und der Gegenwart, so suchte auch er die Nähe der Mächtigen und die Mächtigen seine Nähe.
Den Siebenjährigen Krieg hat Voltaire von Anfang an mit kritischen Bemerkungen begleitet und er nimmt in seinem Spätwerk als Referenz breiten Raum ein. In meinen Beitrag untersuche ich Voltaires Blick auf den Siebenjährigen Krieg – d. h. Kommentare, Erklärungen, Urteile – in seinen verschiedenen Ausdrucksformen: erstens als Kommentar in seiner täglichen Korrespondenz, zweitens in der literarischen, drittens in der philosophischen und viertens in der historischen Analyse: im Candide, im Dictionnaire Philosophique und in Précis du Siècle de Louis XIV. Wie beurteilte er die epochalen Veränderungen in der europäischen Bündnispolitik, die dem Krieg vorausgingen? Erkannte er die globale Dimension des Konfliktes? Wie reagierte er auf Nachrichten vom Kriegsschauplatz, welchen Ton schlug er gegenüber seinen Korrespondenzpartnern an? Dies ist nur eine Auswahl der Fragen, die sich stellen.
Voltaire als Beobachter der Weltläufe
Der heraufziehende Weltkonflikt wurde von Voltaire schon früh zur Sprache gebracht. Bereits im berühmten Brief vom 30. August 1755 an Rousseau anlässlich der Publikation des Discours sur les fondements de l’inégalité parmi les hommes verwies Voltaire auf die Scharmützel in Nordamerika: „Je ne peux non plus m’embarquer pour aller trouver les sauvages du Canada, […] parce que la guerre est portée dans ce pays-là, et que les exemples de nos nations ont rendu les sauvages presque aussi méchants que nous“.
Über der scharfen Ironie der Bemerkung, die sich gegen die Idee des bon sauvage richtet und auch Berichte über die grausamen Kriegsrituale der Indianer spiegelt, sollte man nicht übersehen, dass Voltaire schon hier wesentliche Aspekte des Konfliktes in Amerika erfasst hatte: Zum einen die Tatsache, dass die Indianer Akteure im Ringen Frankreichs und Englands um die Weiten Amerikas waren, und zum anderen, dass es ein Konflikt zwischen zwei europäischen, „zivilisierten“ Mächten ist, der außerhalb Europas ausgetragen wird. Voltaire schrieb dies zwei Monate vor der ersten „richtigen“ Schlacht in Nordamerika, Braddocks Niederlage am Monongahela am 9. Juli 1755.
Von nun an stellte der Konflikt ein immer wiederkehrendes Thema in Voltaires Briefen dar. Das Kräfteverhältnis in den ersten Kriegsjahren in Amerika wusste Voltaire gut einzuschätzen. Der Herzogin von Sachsen-Gotha schrieb er Anfang Februar 1756, die Engländer seien in Amerika in Bedrängnis, und die Franzosen zur See.
Seit dem Februar 1756 verband Voltaire seine Kommentare zur „Tagespolitik“ mit der Kritik am philosophischen Optimismus der „besten aller möglichen Welten“, die seit dem Erdbeben von Lissabon seine Schriften prägte und im Candide noch einmal zugespitzt werden sollte. Seine Korrespondenz liest sich dabei wie Vorübungen zu seinem berühmtesten Werk. So bemerkt Voltaire gegenüber dem Freund Argental, „Le tout est bien me paraît ridicule, quand le mal est sur terre et sur mer“, gegenüber Elie Bertrand, „Le mal est sur la terre, et c’est se moquer de moi que de dire que mille infortunés composent le bonheur“. Der Krieg um Kanada ist mit dem tout est bien nicht vereinbar, geschweige denn mit der Vorstellung, die Menschen und Völker würden die Vernunft zur Grundlage ihrer Handlungen machen. An Thieriot schreibt Voltaire Ende Februar 1756: „Le tableau de sottises du genre humain depuis Charlemagne jusqu’à nos jours est ce qui m’occupe […]. Je ne sais s’il y a dans ce tableau beaucoup traits plus honteux pour l’humanité que de voir deux nations éclairées se couper la gorge pour quelques arpents de glace et de neige dans l’Amerique“.
Es verwundert daher nicht, dass auch der Kriegsausbruch im September 1756 zu scharfen Kommentaren herausfordert, die das Gute der Welt in Frage stellen: „Tout est bien, tout est mieux que jamais. Voilà deux ou trois cent mille animaux à deux pieds qui vont s’égorger pour cinq sous par jour. […] Le meilleur des mondes est horriblement ridicule. Il faudrait voir tout avec des yeux stoïques“, heißt es in einem Brief vom 17. September an F. L. Allamand.
Auch sein Kommentar zum Einmarsch Friedrichs II. in Sachsen zeigt, dass Voltaire sehr genau die damit verbundenen Machtpolitischen Dimensionen erkannte: „Vous devez savoir à present vous autres Parisiens que le Salomon du Nord s’est emparé de Leipsik. Je ne sais si c’est là un chapitre de Machiavel ou de l’Antimachiavel, si c’est d’accord avec la cour de Dresde ou malgré elle. […] Je me promène dans des allées de fleurs de mon invention, et je prends peu d’intérêt aux affaires des Vandales et des Misniens“.
Dass sich Voltaire nicht um die Angelegenheiten der „Vandalen“ und „Meissner“ (die Sachsen) kümmerte, trifft jedoch so nicht zu: Seit 1755 kam er in seiner Korrespondenz immer wieder auf die aktuellen politischen Ereignisse zu sprechen, sei es auf die Westminster-Konvention, sei es auf den noch unerklärten Krieg zwischen England und Frankreich, oder sei es auf die französisch-österreichische Allianz. Auch im weiteren Verlauf des Krieges sollte Voltaire nicht der von den Ereignissen unberührte Einsiedler bzw. das „Murmeltier“ in der Schweiz sein. Darüber hinaus versuchte sich Voltaire mehrfach als Diplomat, indem er sich sowohl der Regierung in Versailles als auch Friedrich dem Großen als Vermittler bzw. als „Briefkasten“ für Geheimverhandlungen anbot.
Wie viele seiner Zeitgenossen war Voltaire vom Renversement des alliances überrascht – es war auch für ihn nicht denkbar gewesen. An der Tragweite und den Konsequenzen dieser Neugestaltung des internationalen Systems bestand für ihn kein Zweifel: „Cette guerre n’a pas mine de finir si tôt. Aurait-on jamais pensé que l’Autriche, la France et la Russie marcheraient contré un prince de l’empire! Dieu seul sait ce qui arrivera; le comte d’Estrées et l’intendant de l’armée de France doivent déjà être à Vienne. […] On dit M. de Broglie et M. de Valori retournés à Paris, et qu’on enverra à leur place quatre-vingt mille ambassadeurs. Et c’est une querelle du Canada qui ébranle tout l’Europe. Ah, que ce meilleur des mondes est aussi le plus fou!“, schrieb er im November 1756 an die Herzogin von Sachsen-Gotha.
Im September 1759, nach der Publikation des Candide, schreibt Voltaire an seinen Verleger Cramer: „Si Candide a été en Saxe, il doit douter plus que jamais du sistème du docteur Pangloss. Tout ce qu’on apprend de ce malheureux pays tire des larmes“. Die Wirklichkeit – hier am Beispiel des von Preußen seit 1756 systematisch ausgeplünderten Kurfürstentum Sachsen – lieferte Voltaire unwiderlegbare Argumente gegen die Idee der „beste der Welten“ und das Prinzip des „alles ist gut“.
Diesen Blick für die Realität des Krieges verlor Voltaire während des gesamten Krieges nicht, immer wieder finden sich in seiner Korrespondenz Bemerkungen wie diese, in einem Brief an die Herzogin von Sachsen-Gotha, deren Territorium unmittelbar vom Krieg und seinen Begleiterscheinungen betroffen war: „Je vois les malheurs du genre humain augmenter sans qu’ils produisent le bien de personne“.
Obwohl er selbst einmal eine Pangegyrik auf den Sieg Ludwigs XV. bei Fontenoy (1745) geschrieben hatte, wusste Voltaire nur zu gut, was sich hinter den Meldungen über Schlachtensiege verbarg. Sein Kommentar zur Schlacht von Lobositz, der ersten der vielen blutigen Schlachten des Siebenjährigen Krieges, verweist bereits auf das 3. Kapitel des Candide, auf das ich noch zu sprechen komme: „Voilà déjà environ vingt mille hommes morts pour cette querelle, dans laquelle aucun d’eux n’avait la moindre part. C’est encore un des agréments du meilleur des mondes possibles. Quelles misères! et quelles horreurs!“ (an die Herzogin von Sachsen-Gotha).
Dank Kontakten ins Reich wie zur Herzogin war Voltaire bestens mit Nachrichten zum Kriegsverlauf versorgt. Voltaire zeigte sich immer wieder besorgt darüber, dass das kleine Herzogtum auch zum Kriegsschauplatz werden könnte. Ein kleines Meisterwerk der Ironie und des Humors ist Voltaires Neujahrsgruß zum Jahr 1758 an die Herzogin, dem er eine Tirade gegen die „Kroaten, Panduren und Husaren“ voranstellt, die den Brief abfangen könnten, und worin er ihnen, die danach trachten, „die Welt zu greulichsten aller Welten zu machen“, die Herzogin als Muster des Geistes und der Höflichkeit entgegenstellt.
Wie wir schon gesehen haben, war das epochemachende Ereignis, das dem Kriegsausbruch in Europa voranging, das Renversement des alliances. Bereits seit September 1755 liefen die geheimen Verhandlungen zwischen Versailles und Wien, die durch die Westminster-Koalition einen neuen Impuls erhielten und schließlich in den ersten Versailler Vertrag vom 1. Mai 1756 mündeten. Während man die Westminster-Konvention als einen für Friedrich II. typischen Alleingang deuten konnte, war der französisch-österreichische Vertrag die Sensation, die ganz Europa erschütterte.
Auf das britisch-preußische Bündnis reagierte Voltaire gelassen. Der Preußenkönig schreibe Verse und unterzeichne Verträge, und er könne dem Vertrag durchaus Gutes abgewinnen, denn, so Voltaire in einem Brief an die Herzogin von Sachsen-Gotha, damit werde verhindert, dass sich der Kolonialkonflikt auf Deutschland ausweite (was ja durchaus eines der Ziele der Briten war).
Umso größer war auch die Überraschung bei Voltaire, als er vom Versailler Vertrag erfuhr. „Il ne faut que vivre pour voire des choses nouvelles“ heißt es in einem Brief an die Gräfin Lützelburg, und gegenüber Jean-Robert Tronchin bemerkt er, Karl V. hätte dies sich nicht vorstellen können. Dass die neue Allianz ein besonderes Ereignis ist, steht für den Historiker Voltaire außer Frage.
An seinen ehemaligen Protektor und jetzigen Geschäftspartner, den dem Hofe und insbesondere der Marquise de Pompadour nahestehenden Finanzier Joseph Pâris-Duverney, schreibt er über die möglichen Konsequenzen: „Les événements présents fourniront probablement une ample matière aux historiens. L’union des maisons de France et d’Autriche après deux cent cinquante ans d’inimitiés, l’Angleterre qui croyait tenir la balance de l’Europe abaissé en six mois de temps, une marine formidable créée avec rapidité, la plus grande fermeté déployée avec la plus grande modération: Tout cela forme un bien magnifique tableau. Les étrangers voient avec admiration une vigueur et un esprit de suite dans le ministère que leurs préjugés ne voulaient pas croire“.
Es ist nicht sicher, ob Voltaire mit seinen lobenden Äußerungen über die Wirkung der französisch-österreichischen Allianz nicht auch über Pâris-Duverney auf Madame de Pompadour und Ludwig XV. als Adressaten seines Kommentars zielte, in der Hoffnung, deren Gunst wieder zu erlangen und ggf. nach Paris zurückkehren zu können. Die der Allianz seitens Frankreichs zugrundeliegenden Ideen erfasste er präzise, nimmt man einen Brief hinzu, den er im Oktober an seinen „Freund“, den Herzog von Richelieu richtete. England sollte seinen wichtigsten Partner auf dem Kontinent verlieren, was mit der Neutralisierung der Österreichischen Niederlande einherging, dem klassischen Schlachtfeld zwischen den drei Mächten. Dadurch fehle den Engländern der klassische Brückenkopf nach Europa. Sie mussten während des Krieges auf die ostfriesischen Häfen zurückgreifen und stellten mit ihren Truppen keine Gefahr für das französische Territorium dar.
Auch den Nebeneffekt der Allianz zwischen Versailles und Wien, die Kontrolle des umtriebigen Savoyen-Sardinien, entging Voltaire nicht. Im Frühjahr und Sommer 1756 konnte man daher in Frankreich optimistisch in die Zukunft sehen, hatte man doch im Mittelmeer mit der Eroberung Menorcas einen Sieg über die scheinbar übermächtige Royal Navy errungen.
Voltaires anfängliche Zustimmung zum neuen Bündnis wich mit der Zeit einer immer größeren Skepsis. Sprach er im Frühjahr 1757 noch davon, dass es Frankreich großen Ruhm einbringe, jetzt Österreichs einzige Stütze zu sein, so sah er im Oktober die Gefahr, dass durch die Vernichtung und Aufteilung Preußens Frankreich Österreich eine größere Macht verschaffen würde als es je unter Ferdinand II. besessen hatte. Preußen müsse zweifellos Schlesien herausgeben, doch warum es – wie es der 2. Versailler Vertrag vorsah – völlig vernichten? Dies zu verhindern sei Aufgabe Ludwig XV., der damit ein wahrhaftiger „arbitre des puissances“ sein würde. Seine Überlegungen zeigen Voltaire in Übereinstimmung mit der Mehrheit der politisch denkenden Öffentlichkeit, die große Probleme hatte, sich daran zu gewöhnen, dass Versailles und Wien nun Verbündete waren.
Wie die Mehrheit der Franzosen empfand Voltaire die Niederlage von Rossbach als eine Demütigung und sah darin völlig zu Recht einen Wendepunkt des Krieges, denn von einem schnellen Sieg über Friedrich den Großen konnte nun nicht mehr die Rede sein. Was sich in Rossbach andeutete, wurde durch den preußischen Sieg bei Leuthen schließlich bestätigt. Hoffnung auf einen schnellen Frieden gab es nicht mehr, zudem nun auch England die Konvention von Kloster Zeven aufkündigte, was Voltaire zu der Bemerkung veranlasste, das Völkerrecht sei nur noch eine Chimäre und von nun an gelte das Recht des Stärkeren. Das „système de l’Europe“, so Voltaire, stehe vor einem fundamentalen Wandel. Verzweiflung über das zu erwartende Blutvergießen machte sich bei ihm schon im Januar 1757 breit: „Le sang va couler à plus grands flots dans l’Allemagne, et il y a grande apparence que toute l’Europe sera en guerre avant la fin de l’année. Cinq ou six cents personnes y gagneront. Le reste en souffrira“.
Als einzigen Ausweg aus der verfahrenen Situation sah Voltaire den Abschluss eines neuen Westfälischen Friedens.
Gegenstand von Voltaires Briefen war natürlich immer wieder Friedrich der Große, mit dem er selbst bis 1760 in unregelmäßigen Kontakt stand. Obwohl Voltaire noch dem Preußenkönig wegen der in Frankfurt 1753 erlittenen Demütigung grollte, wie er immer wieder gegenüber Dritten betonte, ist davon in der Korrespondenz der ersten Kriegsjahre nicht viel zu spüren. Beide tauschten Freundlichkeiten aus, philosophierten über den Selbstmord, den Friedrich erwog und dem ihn Voltaire untersagte und kommentierten die Zeitläufe in Versen. Der Tod von Friedrichs Schwester Wilhelmine, die als „Briefkasten“ bzw. als „Briefträgerin“ fungierte, war eine Zäsur für beide. Die Kommunikation wurde nun unregelmäßiger und schwieriger, zahlreiche Briefe sind verloren gegangen.
Der zwischen 1759 und 1760 von Voltaire unternommene Versuch, als Vermittler zwischen Friedrich und Choiseul zu fungieren, waren von vornherein zum Scheitern verurteilt. Keine Seite war zu diesem Zeitpunkt (insbesondere nach Friedrichs Niederlage am 12. August 1759 in Kunersdorf) zu Kompromissen bereit. Choiseul betrachtete diesen Dialog über Umwege nicht als offizielle Verhandlungen, sondern als Gespräch unter Freunden. Darüber hinaus war er weder bereit noch von Ludwig XV. autorisiert, die österreichische Allianz zu riskieren. Auch Friedrich lehnte jeden Frieden, der ihm keinen Ruhm bringen würde, ab.
War ihre Korrespondenz bis zum Verstummen von einem Ton gegenseitigen Respekts geprägt, so hielt Voltaire gegenüber anderen nicht mit harten Urteilen über das Verhalten des Preußenkönigs zurück, in die sich aber immer auch wieder Bewunderung und Erstaunen über seine Überlebenskünste mischte. Die konsequente Ausplünderung Sachsens durch Preußen veranlasste Voltaire zur Gleichsetzung Friedrichs mit dem Banditenhauptmann Mandrin, der wenige Jahre zuvor Savoyen und die Dauphiné mit einer ganzen Räuberarmee verheert hatte. Im selben Brief berichtet Voltaire, dass der Agnostiker Friedrich nicht davor zurückschreckte, sich der jubelnden Dresdner Bevölkerung mit zwei „fetten“ lutherischen Pastoren zu zeigen. Man hat den Eindruck, wenn man diese Stelle liest, dass Voltaire über diesen Zynismus des Preußenkönigs, der durchaus erfolgreich die latente konfessionelle Spannung im Reich zur Mobilisierung seiner Anhänger instrumentalisierte, widerwillig bewunderte.
Friedrich, der „Markgraf von Brandenburg“, gegen den sich ganz Europa zusammengeschlossen hat, werde in seinem aussichtslosen Abwehrkampf gegen die größten Mächte Europas nur zweifelhaften Ruhm erlangen, urteilt Voltaire im Sommer 1757, vor der Wende des Krieges durch Rossbach und Leuthen. Nach Rossbach muss Voltaire zähneknirschend dem „Markgrafen von Brandenburg“ zu seinem Sieg gratulieren, sein Ruhm jedoch, schränkt Voltaire schon im Dezember 1757 ein, gründe auf Blut.
Das preußische Durchhaltevermögen löste bei Voltaire immer wieder Verwunderung aus. Er erklärt dies – nicht zu Unrecht – mit der Qualität der Armee und der Solidität der Finanzen. Dennoch grenzte das preußische Überleben an ein Wunder, angesichts der drückenden Überlegenheit seiner Gegner und deren ebenbürtigen Kampfkraft. Metapher für diese militärischen Wunder wird Rossbach. An Tronchin schreibt er im Oktober 1759 über Friedrichs Konfrontation mit der russischen Armee: „Quoyque Luc ait frotté quelques croates il ne peut se tirer d’affaire que par des miracles, par quelque Rosbac. Mais on ne rosbacque point les Russes. Ces gens là se croiroient damnez s’il reculaient. Ils se battent par dévotion“.
In der Tatsache, dass Friedrich der Große und Preußen sich am Ende doch noch behaupten konnten, sah Voltaire durchaus etwas Positives, denn dadurch bleibe in Deutschland auch eine Bastion gegen das Infame erhalten: „Pour Luc quoy que je doive être très fâché contre luy, je vous avoue qu’en qualité d’être pensant, et de français je suis fort aise qu’une très dévote maison n’ait pas englouti l’Allemagne et que les jésuittes ne confessent pas à Berlin. L’infâme est bien puissante vers le Danube“, schrieb er im November 1762 an d’Alembert.
Candide und der Siebenjährige Krieg
In den sieben Kriegsjahren entwickelte Voltaire eine große schöpferische Energie: Candide, der conte philosophique, sein wohl berühmtestes und bekanntestes Werk wurde im Januar 1759 publiziert und entwickelte sich zu einem großen Erfolg, nicht nur in Paris, sondern auch in Deutschland, als Lektüre der an den schier endlosen Feldzügen teilnehmenden Offiziere. Auch fand Voltaire eine neue Aufgabe, die von nun an seine Schriften prägen sollte: der Kampf gegen „l’Infâme“, jenen Komplex aus Aberglauben und Fanatismus, der auch heute noch eine so gefährliche Mischung darstellt.
Wie ein roter Faden ziehen sich durch den Roman Anspielungen auf den Siebenjährigen Krieg. Dies beginnt bereits mit dem Titel. Voltaire publizierte den Roman anonym, als Autor wird auf dem Titelblatt ein docteur Ralph genannt, in dessen Tasche man das Manuskript gefunden habe – als dieser im Jahre 1759 in Minden starb. Dieser Zusatz findet sich noch nicht auf den ersten Ausgaben, vom Januar 1759, er wurde 1761 hinzugefügt: Vielleicht, um für Glaubwürdigkeit zu sorgen, schließlich grenzt Minden ja an Westfalen, der Heimat Candides, aber vor allem in Anspielung auf die Schlacht von Minden, in der am 1. August 1759 der französische Vorstoß auf Hannover zurückgewiesen wurde.
Zwei Jahre vor Kriegsende kannte jeder Leser in Europa die Bedeutung dieser heute meist übersehenen Schlacht des Siebenjährigen Krieges: Hier scheiterte der Versuch, das Kurfürstentum Hannover zu erobern und somit ein Faustpfand in die Hände zu bekommen, der bei Verhandlungen gegen die Verluste in Übersee eingesetzt werden könnte. Passend dazu fügte Voltaire ein sehr langes Kapitel über Candides Aufenthalt in Paris ein, das eine scharfe Kritik des Zustandes der französischen Gesellschaft enthält.
Der Roman berichtet von der pikaresken Odyssee des naiven Candide, der vom westfälischen Schloss Thunder-ten-Tronck verstoßen wird: Im zweiten Kapitel fällt Can-
dide Werbern des Königs von Bulgarien in die Arme, in Kapitel drei werden wir Zeuge einer blutigen Schlacht. Voltaire schildert die zeitgenössische Rekrutierungspraxis und die unmenschliche, mit Gewalt hergestellte Disziplin in der bulgarischen, d. h. der preußischen Armee. Der bulgarische König – niemand anderes als Friedrich der Große – errettet Candide, Opfer des Spießrutenlaufens, vor dem sicheren Tode, denn er erkennt in ihm den „jungen Metaphysiker“, der von den Dingen der Welt nichts weiß.
Wie es in der Welt zugeht, erfährt Candide schon bald darauf, als es zur Schlacht zwischen Bulgaren (Preußen) und Abaren (Österreicher) kommt. Diese und damit den Krieg beschreibt Voltaire in einer bis dahin seltenen Eindringlichkeit (vielleicht abgesehen von Grimmelshausens Simplicissimus). Eine Schlacht ist nichts anderes als eine „boucherie héroïque“, bei der in wenigen Augenblicke Tausende von „coquins“ aus der besten aller Welten befördert werden, und in der Dörfer und ihre Bewohner nach den Regeln des öffentlichen Rechts (d. h. des Völkerrechts) überfallen und massakriert werden. Das Ganze wird sanktioniert von der Kirche, die diese Heldentaten mit einem Te deum feiert.
Aber nicht nur die Bulgaren und Abaren pflegen seltsame Kriegssitten, auch die Engländer: „Mais dans ce pays-ci il est bon de tuer de temps en temps un amiral pour encourager les autres.“
Die Anklage des Krieges
In die letzten Jahre des Krieges fiel der Beginn der Affäre Calas und die Redaktion des Dictionnaire philosophique, der Kampfschrift gegen das Infame.
Die unselige Verbindung von Kirche und Kriegführung nimmt auch großen Platz im Artikel Guerre des philosophischen Wörterbuches ein. Die Feldherren und Soldaten rufen Gott an, bevor sie ihre Gegner massakrieren bzw. von ihnen massakriert werden. War die Schlacht und die Anzahl der Toten groß genug, wird in den Kirchen ein Te Deum angestimmt, und Geistliche aller Konfessionen preisen die Erfolge in langen Reden, in denen ein Kampf in der hessischen Wetterau – eine Anspielung auf Operationen der französischen Armee im Siebenjährigen Krieg – mit biblischen Schlachten verglichen wird.
Im Artikel Guerre wird in erster Linie die typische Kriegsursache im Ancien Régime angeklagt: der Erbfolgekonflikt, der als Auslöser nicht auf den Siebenjährigen Krieg zutraf. Dies macht u. a. das Besondere am Siebenjährigen Krieg aus, der eine neue Epoche der Internationalen Beziehungen einläutete. Erachtete Voltaire die Ursachen des Siebenjährigen Krieges – den Kolonialkonflikt – als einen nicht zu berücksichtigenden Sonderfall? Wie dem auch sei, Voltaire klagt in diesem Artikel – und dies ist seit dem 24. Februar 2022 aktueller denn je – unerbittlich das sinnlose Sterben der Menschen in Kriegen an.
Kriege, die von einigen wenigen Personen aus nichtigen Gründen – dynastische Konflikte und die damit einhergehenden Koalitionsbildungen – ausgelöst werden. Doch Illusionen gab sich Voltaire nicht hin: Obwohl der Mensch sich gegenüber den Tieren durch seine Vernunft auszeichnet, bleibt der Krieg neben dem Hunger und der Pest eine der drei großen Geißeln der Menschheit, im Unterschied zu den beiden erstgenannten jedoch eine vom Menschen geschaffene. Voltaire weiß um die gewalttätige Natur des Menschen und ihm ist bewusst, dass es immer wieder Kriege geben wird. Sein hier unausgesprochener Appell zielt darauf ab, wenn der Krieg schon nicht abgeschafft werden kann, wenigstens so wenige Kriege wie möglich zu führen. Der Kampf gegen das Infame, das zur Grausamkeit des Krieges beiträgt, ist somit zugleich ein Kampf für eine friedlichere Welt.
Voltaire als „Zeithistoriker“
Voltaires philosophisch-pazifistischer Kommentar des Siebenjährigen Krieges muss durch seinen historisch-politischen Kommentar ergänzt werden. Als einer der führenden Historiker seiner Zeit – das Siècle de Louis XIV publizierte er 1751, den Essai sur les mœurs 1756 – besaß Voltaire nicht nur das nötige Urteilsvermögen, um die Ereignisse der Jahre 1755 bis 1763 einzuschätzen, er hatte darüber auch, dank seiner Bekanntschaft mit Angehörigen der Regierung und des diplomatischen Korps Kontakte zu mittelbar und unmittelbar an Entscheidungsprozessen Beteiligten. Zu diesen zählten Marschall Richelieu, Eroberer Menorcas (1756) und Oberbefehlshaber einer französischen Armee in Deutschland 1757–1758, der Abbé de Bernis, der im Namen des Königs den ersten Versailler Vertrag aushandelte und 1757 erst zum Staatsminister und dann zum Staatssekretär für die Auswärtigen Angelegenheiten ernannt wurde, des Weiteren dessen Nachfolger Étienne-François Graf von Stainville, seit 1758 Herzog von Choiseul und César-Gabriel Graf von Choiseul, 1762 Herzog von Praslin. Mit Stainville-Choiseul stand Voltaire nur über Briefe in Verbindung, sie sind sich nie begegnet. Den späteren Herzog von Praslin (Grafen von Choiseul) und den Abbé Bernis kannte er hingegen seit den 1740er Jahren persönlich. Doch trotz dieser Kontakte und trotz der Tatsache, dass Voltaire zeitweilig als Briefkasten für eine inoffizielle Kommunikation zwischen Friedrich und Versailles diente, erhielt er keinen näheren Einblick in die Entscheidungsprozesse innerhalb der französischen Regierung. Auf Voltaires Versuche, als Akteur ins diplomatische Spiel einzugreifen, kann an dieser Stelle nicht ausführlich eingegangen werden, sie blieben allesamt erfolglos.
Bereits fünf Jahre nach dem Ende des Krieges legte Voltaire im Rahmen des Précis du siècle de Louis XV eine Geschichte des Siebenjährigen Krieges vor. Ausgehend vom Erdbeben von Lissabon, das in der Rückschau als Menetekel den Siebenjährigen Krieg bereits ankündigt, stellt er die Einzigartigkeit des Krieges heraus. Von allen vorangegangenen Kriegen unterscheide sich dieser durch die ihm vorangegangen „Revolutionen“, womit die Verschiebungen der traditionellen Bündnissysteme gemeint sind, durch seine Ausdehnung auf alle Kontinente der Welt, und nicht zuletzt durch das Überleben Friedrichs des Großen, der gegen eine scheinbar übermächtige Koalition kämpfen musste – und dank der Disziplin seiner Armee und seiner überlegenen Feldherrenkunst der Vernichtung entging. Ein „Mirakel des Hauses Brandenburg“ gab es für den Historiker und Aufklärer Voltaire auch in der Politik nicht, auch Preußens Überleben ist letztlich rational erklärbar.
Sehr genau erfasste Voltaire den weltpolitischen Kontext des Krieges: Der Streit zwischen England und Frankreich um die Wildnis Amerikas habe die besagten Revolutionen der europäischen Bündnislandschaft ausgelöst, wodurch ein Schwelbrand entstanden sei, den wenige Funken in Brand setzen konnten. Diese kamen zum einen aus Übersee, zum anderen durch Friedrichs Einmarsch in Schlesien.
Die historische Dimension der Allianz zwischen Bourbonen und Habsburg wird ausdrücklich gewürdigt, doch bleibt Voltaires Erklärung hinter den Überlegungen zurück, die er in den bereits erwähnten Briefen gegenüber Pâris-Duverney und Richelieu anstellte. Die ironisch-sarkastische Pointe –„Ce que n’avaient pu tant de traités de paix, tant de mariages, un mécontentement reçu d’un électeur, et l’animosité de quelques personnes alors toutes-puissantes que le roi de Prusse avait blessées par des plaisanteries, le fit en un moment“ – versperrt den Blick auf die tatsächlichen Hintergründe des renversement des alliances, nämlich den Wunsch Ludwigs XV. und auch der Engländer, den Kolonialkonflikt nicht auf Europa übergreifen zu lassen. Die Provokationen Österreichs, das ja den Konflikt mit Preußen suchte, und die Unruhe Friedrichs führten in diesen furchtbaren Krieg, in dem nicht nur die sächsische Herrscherfamilie, sondern, wie Voltaire zu Recht erwähnt, auch Millionen anderer Familien schlimmstes Leid erdulden mussten.
Den eigentlichen Kriegsverlauf in Europa verdichtet Voltaire auf wenige Absätze (in konsequenter Umsetzung seiner Maxime als Historiker, sich nicht in endlosen Schlachtbeschreibungen zu verlieren): Niemals seien so viele und so folgenlose Schlachten geschlagen, so viel Blut nutzlos vergossen worden, Deutschland sei der Hauptkriegsschauplatz gewesen und Frankreich sei zwar vom Krieg und dessen Schrecken verschont geblieben, doch habe es viel Geld verloren. Dem unentschiedenen Ringen in Europa stellt er die großen Veränderungen in den Kolonien entgegen. Hier konnte der Ausfall von 1200 Mann nicht ohne weiteres ausgeglichen werden, und in einer einzigen Schlacht – auf den Abrahamsfeldern vor Quebec – habe man 1500 Meilen Territorium, davon zwei Drittel Eiswüste, verloren.
Übergeht Voltaire den Inhalt des Friedens von Hubertusburg und die Bestätigung des Status quo in Europa von 1748 weitgehend, so beschäftigt er sich umso eingehender mit der eigentlichen Niederlage Frankreichs, dem Verlust seines Kolonialreichs. England habe eine nie zuvor gekannte Vormacht zu See errungen, ganz Nordamerika unter seiner Herrschaft vereinigt (was Voltaire als keinen allzu großen Verlust ansieht), die Franzosen aus Indien vertrieben, bis auf Gorée die französischen Besitzungen in Afrika übernommen, und dominiere den Handel in der Karibik, wo Frankreich bekanntlich die „Zuckerinseln“, Martinique, Guadeloupe und St. Domingo behalten konnte. Ein entehrender und doch notwendiger Frieden, der Frankreich vor dem völligen Bankrott rettete, so Voltaires Fazit.
Ausblick
Voltaires Briefe und Schriften bieten vielfältiges Material, wenn man sich mit der Geschichte der Wahrnehmung des Krieges durch die Zeitgenossen beschäftigen will. Seine eurozentristische Perspektiven überschreitende Geschichtskonzeption gibt seinen politisch-historische Reflexionen über den Siebenjährigen Krieg eine überraschende „Frische“. Der Siebenjährige Krieg war eben kein rein europäischer Krieg und sein Ausgang bewirkte bekanntlich die größten Veränderungen außerhalb Europas.
Aufschlussreich und in Darstellungen zur Geschichte des Krieges kaum beachtet sind seine Kommentare und Wertungen zu den bündnispolitischen Veränderungen im Vorfeld des Krieges. Sie weisen noch einmal auf das von den Zeitgenossen als so revolutionär empfundene renversement des alliances und auf das Aufsehen hin, das die Nachricht vom Abschluss der französisch-österreichischen Allianz hervorrief. In der Beurteilung der Allianz für Frankreich bleibt Voltaire, wie wir gesehen haben, eher skeptisch.
Er sah zwar ihre Konsequenzen etwa für die italienische Halbinsel, die bis zum Ausbruch der Revolutionskriege von Krieg verschont bleiben sollte (Brief an Pâris-Duverney), blieb aber skeptisch und zum Teil noch in alten Feindbildern gefangen, was die Wirkung der Allianz für Deutschland bzw. das Alte Reich betraf. Hier befürchtete er eine österreichische Vorherrschaft nach dem Vorbild Ferdinands II. während des Dreißigjährigen Krieges und warnte daher vor einer vollständigen Zerschlagung der preußischen Macht. Wie für die französische Diplomatie der Epoche bildete auch für Voltaire der Westfälische Frieden die Grundlage jeder Reflexion über die politische Ordnung Deutschlands. Daher wird er mit der Wiederherstellung des Status quo im Reich auf der Grundlage des Westfälischen Friedens einverstanden gewesen sein (Artikel XIX des Hubertusburger Friedens), auch wenn es vom ihm keine diesbezüglichen Äußerungen über die politischen Konsequenzen des Friedens von Hubertusburg gibt.
Voltaires Rekonstruktion der Genese der französisch-österreichischen Allianz verweist auf die Grenzen seiner Kenntnisse. Verantwortlich dafür zeichnet bei ihm allein der Abbé Bernis, der das System Richelieus einreißt und ein neues, größeres an dessen Stelle setzt. Ludwig XV., neben Kaunitz der eigentliche „Drahtzieher“ beim Zustandekommen des Bündnisses, findet keine Erwähnung, was jedoch Voltaire nicht zum Vorwurf gemacht werden kann, denn schließlich hat man auch in der neueren historischen Forschung lange Zeit kaum auf den Beitrag des Königs beim Zustandekommen des Versailler Vertrags verwiesen.
Aber auch Voltaires zahlreiche, von den Umständen und Ursachen des Siebenjährigen Krieges abstrahierenden Bemerkungen über den Krieg haben nichts von ihrer Aktualität verloren. Voltaire weiß um die Neigung des Menschen zu Gewalt und Krieg und er hörte nicht auf, auf die Wirklichkeit des Krieges hinzuweisen: auf Tod und Elend. Darüber darf auch nicht der zivilisierte, von den aufgeklärt-kosmopolitischen Idealen der Epoche geprägte, vergleichsweise ritterliche Umgang zwischen preußischem und französischem Offizierskorps und Kommandeuren während des Krieges hinwegtäuschen.
In der Schlacht verschwanden die Standesgrenzen, Musketen- und Kanonenkugeln, Bajonette und Säbel scheren sich nicht um Adelspatente. Dass im Zeitalter der Aufklärung Sukzessionsstreitigkeiten Kriege auslösen, zählte Voltaire zu den schlimmsten „Dummheiten des Menschengeschlechts“. Aus dieser Perspektive betrachtet, enthalten seine Briefe, sein Candide und der Artikel „Krieg“ des Dictionnaire philosophique zeitlose Kommentare über das Wesen des Krieges, die leider auch in der Gegenwart des 21. Jahrhunderts weder an Eindringlichkeit noch an Aktualität verloren haben.