Schwerpunkt meines Referats wird die Geschichte der bayerischen Juden im 20. Jahrhundert sein. Doch natürlich sollte man etwas ausholen, um die Entwicklung verstehen zu können.
I.
Erste Station unserer Zeitreise ist das Mittelalter, genauer gesagt, was davon heute noch sichtbar ist, etwa wenn wir uns die Kirchenbauten etwas genauer ansehen. Es sind, wenn man so will, versteinerte Judenbilder. Das kann man auch wörtlich nehmen. Sie sehen oft Symbolfiguren der Ecclesia und Synagoga, also von Kirche und Judentum, an Kirchenbauten angebracht. Hier die triumphierende Ecclesia und dort die durch die eben nicht mehr vorhandene Macht repräsentierte zerbrochene Lanze und das Tuch vor den Augen, also die Blindheit repräsentierende Synagoga, das Judentum. Es gibt solche Bilder zum Beispiel im Bamberger Dom. Wir sehen sie ähnlich an vielen anderen Kirchenbauten. Die Juden, so lautet die Botschaft, seien eben blind, blind gegenüber der christlichen Lehre.
Blindheit hieß aber auch, dass das Judentum gegenüber seinen eigenen Quellen blind sei. Die Juden könnten ihre eigene Heilige Schrift, das, was im Christentum das Alte Testament heißt, nicht richtig lesen, denn sie würden darin nicht das Kommen Jesu erkennen, das ja in den Schriften der Bibel repräsentiert sei. Und dieses Bild prägte die Vorstellung vom Judentum und von den Juden lange Zeit.
Daneben gibt es natürlich auch weniger theologische, sogar äußerst vulgäre Darstellungen wie die abfällig so bezeichnete „Judensau“. Diese ist zum Beispiel auch am Regensburger Dom bis heute sichtbar. Man sieht dort ein Schwein und die durch spitze Hüte gekennzeichneten Juden. Menschen jüdischen Glaubens mussten im Mittelalter in vielen Gegenden solche Judenhüte tragen. Die Juden dort werden dargestellt, wie sie an den Zitzen einer Sau saugen. Als historisches Zeugnis kann diese widerwärtige Darstellung nicht einfach entfernt werden. Man muss sie nur gut darstellen und erklären. Und zwar besser, als es momentan mit einem doch verharmlosenden Text geschieht. Hier sollte nachgebessert werden.
Die beiden eben erwähnten Skulpturen stehen für die eine, die negative Seite jüdischer Existenz in der Vormoderne. Die andere will ich aber durchaus auch erwähnen, nämlich die, dass Juden trotz zahlreicher Diskriminierungen und auch Vertreibungen trotzdem in zahlreichen Regionen auf dem Gebiet des heutigen Deutschland, des damaligen Heiligen Römischen Reichs, geduldet waren und ihre Religion – wenngleich auf klar niedrigerer Stufe als das Christentum – ausüben durften. Übrigens insbesondere dort, wo die katholische Kirche auch säkulare Macht ausübte. Das war damals durchaus nicht selbstverständlich bei so einer kleinen Minderheit.
Was wir am Ende des Mittelalters und zu Beginn der Frühen Neuzeit erleben, ist die Vertreibung der Juden aus großen Teilen des Reiches. Diese Vertreibung geschah vor allem in den städtischen Regionen, aber in vielen Fürstentümern, unter anderem auch im Herzogtum Bayern – der Region, die wir heute als Altbayern bezeichnen. Dort wurden die Juden erstmals in der Mitte des 15. Jahrhunderts vertrieben. Das heißt aber keineswegs, dass es keine jüdischen Gemeinden auf dem Gebiet des heutigen Bayern mehr gab, denn es gab ja zahlreiche kleinere Fürstentümer, Ritterschaften und Pfalzgrafschaften und weitere Herrschaftsgebiete, die tatsächlich die aus dem herzoglichen Bayern vertriebenen Juden aufnahmen, und zwar aus den verschiedensten Gründen.
Nehmen wir also zwei andere Bilder in den Blick, um die positive Seite des jüdischen Lebens in Bayern nicht vergessen zu lassen: die vor wenigen Jahren erst restaurierte Synagoge in Sulzbach (Abb. 1) und die Synagoge im nicht weit entfernten Markt Floß, die schon 1980 wieder eingeweiht wurde. Beide Synagogen standen im 17. Jahrhundert auf dem Herrschaftsgebiet der Pfalzgrafen von Sulzbach. Pfalzgraf Christian August ließ aus persönlichem Interesse für die Kabbala, die jüdische Mystik, sogar eine hebräische Druckerei in Sulzbach (heute Sulzbach-Rosenberg) errichten. Und aus diesem Interesse heraus wuchs eine jüdische Gemeinde.
Denn zunächst brauchte er jemanden, der die Druckerei leitete: eine jüdische Familie, denn Juden kannten sich mit der hebräischen Sprache und dem Druck hebräischer Schriften aus. Erst siedelte sich diese Familie an, weitere Familien folgten, man brauchte Lehrer für die Kinder, einen Rabbiner, einen koscheren Schlachter. Und so wuchs die jüdische Gemeinde in Sulzbach und dem dazugehörigen Floss in den nächsten Jahrzehnten und Jahrhunderten an. Und beide entwickelten sich mit jeweils über 300 Mitgliedern zu wichtigen jüdischen Gemeinden. Die Druckerei verselbständigte sich in den folgenden Generationen. Im 19. Jahrhundert gingen sehr viele hebräische Drucke von Sulzbach aus in die gesamte jüdische Welt.
II.
Außer den Synagogenbauten aus dem 17. und 18. Jahrhundert erinnern heute noch hunderte jüdischer Friedhöfe in Franken und Schwaben an eine ehemals starke jüdische Präsenz. Daneben stoßen wir auch noch auf viele Straßenschilder, die auf die mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Judengassen verweisen. Mit Abstand die meisten Juden waren nach der Vertreibung aus den Städten auf dem Lande ansässig, in Dörfern und kleinen Ortschaften, wie etwa Buttenheim, Ichenhausen oder Schopfloch, um nur einige zu nennen. Sie wanderten oft mit ihren Waren als Hausierer übers Land. Wenn sie es zu etwas mehr gebracht hatten, wurden sie Viehhändler. Und wenn sie es zu noch mehr gebracht hatten, dann war der Beruf der Pferdehändler besonders angesehen.
Begeben wir uns nun von Sulzbach nach Buttenheim, in der Nähe von Forchheim, nicht weit von Bamberg. Da gibt es die Skulptur eines Herren mit seinem Zylinder, der vor seinem Geburtshaus steht. Das ist Levi Strauss vor dem Gebäude, das heute das nach ihm benannte Museum beherbergt. Dieses Museum erzählt nicht nur die Geschichte der berühmtesten Hose der Welt, der Jeans, die jener Strauss erfand, sondern auch von der Geschichte der Familie Strauss in Buttenheim, einer jüdischen Familie, die hier im 19. Jahrhundert lebte und wie so viele andere Juden aus Bayern im 19. Jahrhundert nach Amerika auswanderte.
Sie wanderten zum einen natürlich aus den gleichen Gründen aus wie auch viele christliche Bayern und Deutsche, nämlich aus wirtschaftlicher Not. Aber hinzukam, dass es gerade in Bayern noch bis zur zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die sogenannten Matrikel-Gesetze gab. Und diese Matrikel-Gesetze besagten, dass es in einer Ortschaft nur einer bestimmten Anzahl von Juden erlaubt sei, sich anzusiedeln. Wenn diese Zahl überschritten wurde, musste man den Ort verlassen. So zog es manche nach Berlin oder in andere Städte Deutschlands, aber sehr viele gingen eben nach Amerika, in die neue Welt, und dazu gehörte auch die Familie Strauss.
Nächste Station in unserer Zeitreise ist Fürth, das sehr häufig als das fränkische Jerusalem bezeichnet wurde. Ich sagte bereits, die Juden wurden zu Ende des Mittelalters aus den meisten Städten vertrieben, so auch aus Nürnberg 1499. Aber sie siedelten sich oftmals in der Nähe wieder an, so auch viele Vertriebene aus Nürnberg. In Fürth bestand bereits eine jüdische Gemeinde und diese wuchs in den Jahrhunderten danach sehr stark an.
Es lebten zu Beginn des 19. Jahrhunderts fast zweieinhalb- tausend Juden in Fürth, etwa 20 Prozent der Einwohnerschaft der Stadt. Als das Königreich Bayern begründet wurde, bestand in Fürth die mit Abstand größte jüdische Gemeinde in dem erheblich erweiterten Staat. Es gab mehrere Synagogen und eine Talmud-Schule in Fürth, die nach ganz Europa ausstrahlte, wohin also die jüdischen Talmud-Schüler aus vielen Ländern geschickt wurden, um dort zu studieren. Auch in Fürth existierte übrigens, wie in Sulzbach, eine sehr bekannte hebräische Druckerei.
Aus dem relativ kleinen Fürth ging auch eine Reihe prominenter Menschen hervor. So etwa der Schriftsteller Jakob Wassermann, ein wahrer Bestsellerautor zu Beginn des 20. Jahrhunderts, der auch mit einigen seiner Schriften, unter anderem in seinem frühen Roman Die Juden von Zirndorf, dem fränkisch-jüdischen Erbe ein Denkmal setzte. Auch Heinrich Kissinger, bekannter unter seinem nach der Emigration in die USA angenommenen Vornamen Henry, war in Fürth aufgewachsen. Er lebt heute im Alter von 98 Jahren in New York und ist nicht nur einer der ganz prominenten amerikanischen Politiker, sondern der wohl bekannteste Fan der Spielvereinigung Fürth. Es gibt ein Foto von ihm im Ronhof, im Fürther Stadion, mit dem Fürther Fan-Schal. Und angeblich ließ er sich auch Jahrzehnte nach seiner Auswanderung nach Amerika immer die Ergebnisse der Spielvereinigung Fürth schicken. Er wird gewiss sehr froh sein dieses Jahr, dass die Fürther es mal wieder geschafft haben, in die Bundesliga aufzusteigen, nicht ganz so über deren derzeitigen Tabellenplatz.
Fürth war, wie gesagt, die traditionelle Metropole jüdischen Lebens im Bayern des 20. Jahrhunderts und gemessen am Bevölkerungsanteil selbst noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts sehr bedeutend. Doch als 1861 die Matrikelgesetze und damit auch die Restriktionen jüdischer Ansiedlungen aufgehoben wurden, entstanden in den Großstädten sehr rasch bedeutende jüdische Gemeinden. Nürnberg, wo sich erst in den 1850er Jahren Juden überhaupt wieder ansiedeln durften, entwickelte sich nun zu einem Zentrum jüdischen Lebens.
III.
Doch begeben wir uns von Franken nach Oberbayern, in die Landeshauptstadt, und wandeln direkt in der Schönheitsgalerie Ludwigs I. im Nymphenburger Schloss. Es gab tatsächlich eine jüdische Frau, deren Porträt sich unter den vom König als den Schönsten des Landes Auserwählten befand. Wir begegnen dort Nanette Kaula, (Abb. 2) der Tochter des Hoffaktoren und Vorsitzenden der jüdischen Gemeinde in München, Jacob Raphael Kaula. Das Porträt bezeugt die Existenz einer jüdischen Gemeinde in München im 19. Jahrhundert.
Offiziell begründet wurde diese erst im zweiten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts. Bis dahin bestand die kleine jüdische Gemeinschaft in München vor allem aus sogenannten Hofjuden-Familien. Das waren Familien, die am Hof als Berater, Lieferanten und Dienstleister des Herzogs bzw. später des Königs tätig waren. Sie durften sich zwar in München ansiedeln, aber es war ihnen untersagt, eine Synagoge und einen Friedhof zu gründen, also eine richtige Gemeinde zu bilden. Man musste damals die verstorbenen Juden in Kriegshaber, heute ein Stadtteil von Augsburg, bestatten. Und Sie können sich vorstellen: Vor der Motorisierung war das ein ziemlich weiter Weg für eine Beerdigung. Aber ab der Mitte des 19. Jahrhunderts wird München die Metropole nicht nur Bayerns allgemein, sondern auch des jüdischen Lebens in Bayern.
1887 wird die neue Hauptsynagoge, am Lenbachplatz gelegen, eingeweiht. Auf zeitgenössischen Postkarten sieht man, wie diese im neoromanischen Stil gebaute Synagoge, die eigentlich auch genauso gut ein Kirchenbau sein könnte, das Stadtbild prägte, bis sie 1938 abgerissen wurde. Als in der Pogromnacht vom 9. November hunderte von Synagogen im gesamten Reich in Flammen aufgingen, stand sie bereits nicht mehr. Auf Hitlers persönlichen Befehl hin, der sehr gerne nebenan im Künstlerhaus logierte und diesen, wie er es nannte, Schandfleck schon vorher beseitigen wollte, wurde sie bereits im Juni 1938 abgetragen und war damit als Wahrzeichen aus München verschwunden.
Aber bleiben wir noch ein bisschen in der etwas früheren Zeit. München wurde also zur Hauptstadt Bayerns und auch des jüdischen Lebens in Bayern, und wäre fast auch zur Hauptstadt des Zionismus geworden. Im Jahre 1897 ging der Begründer des politischen Zionismus, Theodor Herzl, der aus Budapest stammende, in Wien lebende Journalist daran, den ersten zionistischen Kongress einzuberufen. Er ließ sogar schon Einladungskarten drucken, auf denen er zu diesem Kongress nach München einlud. München wählte er nicht etwa aus, weil die jüdische Gemeinde so wichtig war oder weil ihm die Stadt so am Herzen lag, sondern weil sie in der Mitte Europas für ihn lag und sehr gut über die Eisenbahn zu erreichen war.
Allerdings hatte er vergessen, sich vorher zu versichern, dass auch die jüdische Gemeinde in der Stadt willens wäre, diesen ersten Zionistenkongress zu beherbergen. Und die Israelitische Kultusgemeinde im Jahr 1897 wollte das partout nicht. Ebenso wenig wie der Allgemeine Deutsche Rabbiner-Verband, der damals orthodoxe und liberale Rabbiner umfasste. Dessen Mitglieder protestierten erfolgreich dagegen. Herzl nannte sie dann die sogenannten Protest-Rabbiner.
Diese lehnten den Zionismus ab, weil sie sich als deutsche Staatsbürger jüdischen Glaubens sahen, die gar nichts mit der Idee anfangen konnten, in den Orient auszuwandern, in ein Wüstenland, aus dem vielleicht zweitausend Jahre vorher mal ihre Vorfahren stammten. Sie waren Deutsche, sie waren Bayern. Herzls Plan fand bei der Mehrheit der deutschen Juden damals wenig Anklang. So ging Herzl also nach Basel, wo es eine kleine jüdische Gemeinde gab, deren Mitglieder fast alle aus Osteuropa stammten und die gar nichts gegen die Abhaltung des Kongresses hatten. Daher existiert heute in jeder größeren Stadt in Israel eine Basel-Straße statt einer München-Straße.
Die Münchner Juden waren ausgesprochen bayerisch. Wie die meisten Münchner waren sie zugewandert. Aber sie waren zugewandert aus Bayern. Sie kamen aus Franken und Schwaben und hatten sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts in München durchaus etabliert. Viele der Dinge, die wir heute mit Bayern verbinden, sollten wir eigentlich auch mit jüdischen Namen verbinden. So zum Beispiel die Trachten. Lederhosen und Dirndl wurden vor allem von dem in jüdischem Familienbesitz befindlichen Trachtenhaus Wallach verbreitet. Dirndl und Lederhosen gab es natürlich lange vorher, aber das war ja nicht die Tracht, die die städtische Bevölkerung trug. Die von den Münchnern getragenen Trachten stammten fast ausschließlich aus dem jüdischen Trachtenhaus Wallach. Und wenn man an Löwenbräu denkt, dann sollte man an die Familie Schülein denken, die zunächst die Unionsbrauerei begründete und dann Löwenbräu erwarb. So ist auch die Geschichte der Münchner Brauereien nicht zu trennen von der Geschichte der jüdischen Familie in München.
Auch wenn sein Name in der Hundertjahrfeier des Freistaats von Ministerpräsident Söder verschwiegen wurde, so kommen wir nicht umhin, es zu sagen: Der Begründer des Freistaats Bayern war ein Jude, er war ein Sozialdemokrat und ein Preuße. Es war Kurt Eisner, der am 7. November 1918 zunächst den Volksstaat und dann den Freistaat Bayern ausrief und Ministerpräsident dieses Freistaats war, bis er am 21. Februar 1919 von einem rechtsextremen Täter auf der Straße erschossen wurde. Übrigens auf dem Weg in den Landtag mit seiner Rücktrittserklärung in der Jackentasche.
Aber natürlich denken wir auch an den FC Bayern. Der FC Bayern München galt vielen und vor allem vielen Antisemiten in den 20er Jahren als Judenclub. Warum? Es gab eine ganze Zahl von Juden in den Reihen seiner Mitbegründer, darunter übrigens auch Walther Bensemann, der dann den Kicker begründete, die bis heute existierende Fußball-Zeitschrift. Bei den Bayern gab es eine Reihe jüdischer Funktionäre und Mitglieder, wie etwa Kurt Landauer (Abb. 3), den langjährigen Präsidenten, aber auch Richard Dombi Kohn, den Trainer des FC Bayern 1932, als die Bayern zum ersten Mal Deutscher Meister wurden.
Sie können sich vorstellen, dass 1933, ein paar Monate später, Richard Kohn schon nicht mehr der Trainer und Kurt Landauer nicht mehr der Präsident des FC Bayern waren. Denn, obwohl eben noch als Helden gefeiert, durften sie nun als Juden im „Tausendjährigen Reich“ nicht mehr dem Verein dienen. Kohn ging schon 1933 in die Schweiz, wurde Trainer von Grasshoppers Zürich. Kurt Landauer blieb noch in München, bis er dann 1938 mit Tausenden anderer bayerischer Juden ins Konzentrationslager Dachau gesteckt wurde. Er konnte noch herauskommen und ist dann ebenfalls in die Schweiz geflüchtet. Er kam übrigens wieder zurück und wurde nach dem Krieg nochmals Bayern-Präsident.
IV.
Bleiben wir aber in der Zeit nach 1933. Die Hauptsynagoge wurde, wie schon gesagt, im Juni 1938 abgerissen. Am 9. November wurde dann die andere große Synagoge, die Ohel-Jakob Synagoge der orthodoxen Juden in München, abgebrannt. An dieser Stelle ist noch ein Wort zu den Orthodoxen in München angebracht. Die Mehrheit der Juden hier war liberal, sie gingen in eine Synagoge mit Orgelmusik und einer reformierten Liturgie. Aber eine Minderheit der Münchner Juden blieb orthodox, sie waren deshalb aber genauso bayerisch und münchnerisch wie die liberalen Juden.
Die Familie Feuchtwanger etwa, die Eltern, Großeltern, Onkel und Tanten des Schriftstellers Lion Feuchtwanger, sie alle waren orthodox und hatten im Übrigen jeden Schabbat, also Samstag, ihren Stammtisch im Hofbräuhaus, nachdem sie aus der orthodoxen Synagoge gekommen waren. Das Bier war ja nach dem bayerischen Reinheitsgebot gebraut und daher koscher. Sie durften nur am Samstag nicht bezahlen, weil orthodoxe Juden an diesem Tag kein Geld mit sich tragen dürfen. Deshalb ließen sie anschreiben lassen und zahlten am nächsten Tag. So etwas wusste man natürlich damals im Hofbräuhaus.
Oder der Kommerzienrat Siegmund Fraenkel. Der stellvertretende Vorsitzende der Münchner Handelskammer, war auch streng orthodox, und gleichzeitig ein total integrierter Bestandteil der Münchner Gesellschaft, des konservativen Münchner Bürgertums. Das half ihm allerdings bereits zu Beginn der zwanziger Jahre wenig im Kampf gegen den erstarkenden Antisemitismus. Übrigens auch nicht, dass er sich von den jüdischen Revolutionären in der Zeit der Räterepubliken – Gustav Landauer, Erich Mühsam, Ernst Toller und andere waren ja an führender Stelle beteiligt – distanzierte. Die allermeisten Münchner Juden haben sich von diesen Revolutionären distanziert. Jemand wie Fraenkel, der im Herzen Monarchist war, hat sogar einen offenen Brief geschrieben gegen diese Revolutionäre. Das hat ihn aber auch nicht davor bewahrt, im Jahr 1923 auf der Straße von Rechtsradikalen zusammengeschlagen zu werden. Seine Frau und sein Sohn wurden ebenfalls angegriffen und verletzt.
Dies war Teil einer tatsächlich sehr dunklen Zeit für die Münchner Juden, die keineswegs erst 1933 einsetzte. Ich habe versucht, in meinem Buch Der lange Schatten der Revolution sehr deutlich aufzuzeigen, wie München schon ab 1919 zur Hauptstadt des Antisemitismus in Deutschland wurde, bevor es zur „Hauptstadt der Bewegung“, nämlich des Nationalsozialismus, wurde. Man muss nur daran denken, dass der 1919 eingesetzte Polizeipräsident Ernst Pöhner später als einer der ersten Nationalsozialisten auch beim Hitler-Putsch mitmarschierte. Oder dass unter den Richtern in München diejenigen waren, die zunächst den Eisner-Mörder von Arco als Helden feierten und dann natürlich Hitler als Patrioten sahen und ihm ein lächerlich mildes Urteil gaben. Oder dass Gustav von Kahr zunächst 1920 als Ministerpräsident und dann nochmals 1923 als Generalstaatskommissar versuchte, Juden osteuropäischer Herkunft aus Bayern auszuweisen.
Auch von Seiten der katholischen Kirche kam keine Hilfe in diesen Zeiten der Not. Wir wissen jetzt aus den öffentlich zugänglichen Tagebüchern von Kardinal Faulhaber, dass die jüdische Gemeinde und vor allem der Münchner Rabbiner Baerwald, der übrigens auch Monarchist war, sich hilfesuchend an Kardinal Faulhaber wandte, dieser aber trotz seiner Missbilligung der antijüdischen Hetze es vorzog, in der Öffentlichkeit zu schweigen.
Dies sollte sich auch nach der nun erfolgreichen Machtübernahme Hitlers im Januar 1933 nicht ändern. Was die Nationalsozialisten bereits zu Beginn der zwanziger Jahre in München sozusagen als Testgelände ausprobiert hatten, wurde nun zur staatlichen Politik. Die Juden wurden aus nahezu allen gesellschaftlichen Bereichen ausgeschlossen, diskriminiert und schikaniert. Nur die Flucht konnte sie am Ende vor dem sicheren Tod bewahren.
Der zahlenmäßige Höchststand der jüdischen Gemeinde – noch vor dem Ersten Weltkrieg – lag bei über 11000. Die Zahlen waren bis 1933 schon zurückgegangen. Ungefähr die Hälfte der Münchner Juden konnten sich durch Emigration retten, sogar bis 1941 noch. Das war der letzte mögliche Zeitpunkt. Und sie flohen natürlich an unterschiedliche Orte, zunächst noch in Nachbarländer wie Frankreich oder die Tschechoslowakei, wo sie dann von der Wehrmacht oft wieder eingeholt wurden während des Krieges. Andere gingen nach Großbritannien, nach Palästina, das britisches Mandatsgebiet war, in die USA. Und als dann die Jahre voranschritten, waren es immer weniger Länder, die Juden aufnahmen. Die letzten Ziele, auch für bayerische Juden, waren dann solche wie Britisch-Ostafrika, also Kenia, oder Shanghai, das als internationale Zone noch immer Juden aufnahm.
Aber für fast alle, die nach 1941 noch in München lebten, gab es eigentlich keine Überlebenschance mehr. Nur sehr wenige haben überleben können, in Verstecken wie Charlotte Knobloch, oder waren durch die Tatsache geschützt, dass sie einen nichtjüdischen, sogenannten arischen Ehepartner hatten oder ein Kind aus einer solchen Ehe waren. Das letzte Kapitel der Münchner Juden begann in Durchgangslagern. Dort wurden sie interniert, bevor sie in den Osten deportiert wurden. Manche wurden sofort von Erschießungskommandos umgebracht, andere in Lager gebracht und dort entweder in Gaskammern getötet oder mussten zunächst noch Arbeit verrichten, bevor sie ermordet wurden. Etwa 5000 Münchner Juden wurden im Holocaust ermordet.
V.
Es gab nach 1945 in München nur noch ein kleines Häuflein einheimischer Juden, die überlebt hatten. Und ein paar, die aus dem Exil zurückkamen. Und trotzdem haben sie sich entschlossen, wieder eine jüdische Gemeinde aufzubauen und in der Reichenbachstraße in der dortigen Synagoge dieses neue jüdische Leben zu beginnen.
Prominentester Vertreter des bayerischen Nachkriegsjudentums war Philipp Auerbach, der erste Präsident des Landesverbandes der Israelitischen Kultusgemeinden in Bayern nach dem Krieg (Abb. 4). Er war vor kurzem noch Häftling in Auschwitz und nun Staatskommissar in der bayerischen Regierung, verantwortlich für Wiedergutmachungsfragen. Seine Karriere endete ebenso abrupt wie sie begonnen hatte: Er wurde Anfang im März 1951 in Obermenzing auf der Autobahn – er kehrte gerade aus Bonn von einer Besprechung mit Bundespräsident Heuß zurück – auf dramatische Weise verhaftet.
Man warf ihm u. a. Amtsunterschlagung, Betrug und Erpressung vor. Das Ganze war ein hochpolitischer Prozess, begleitet von Intrigen innerhalb der bayerischen Staatsregierung und der amerikanischen Militärregierung, und ausgesprochen von ehemaligen NS-Richtern. Nach der Urteilsverkündigung 1952 nahm er sich das Leben und beteuerte in einem Abschiedsbrief seine Unschuld. So endete das Leben der ersten prägenden Figur im jüdischen Nachkriegsbayern – ein Schicksal, das bis heute sehr wenig bekannt ist.
Der Großteil der in München und Bayern lebenden Juden nach 1945 stammte ursprünglich nicht aus Bayern oder Deutschland. Es waren Personen, die unter der Kategorie Displaced Persons einzuordnen waren. Das heißt also Menschen, die heimatlose Ausländer waren, nach 1945 sich nun in der amerikanischen Zone Deutschlands befanden, zumeist osteuropäische, jüdische Überlebende der Shoa, des Holocaust. Manche waren in Dachau oder Flossenbürg bzw. deren Außenlagern befreit worden. Darunter waren auch die wenigen Überlebenden der Todesmärsche, die Anfang 1945 von Auschwitz und anderen Lagern noch in die letzten nicht besetzten Gebiete Deutschlands Anfang vertrieben worden waren.
Und auch das dürfen wir nicht vergessen: Nach Kriegsende in den Jahren 1945 bis 1947 kamen Juden aus Osteuropa und vor allem aus Polen in die amerikanische Zone Deutschlands. Warum? Nun, sie wollten ja eigentlich nicht nach Deutschland einwandern. Wie konnte man das, nachdem was von Deutschland ausgegangen war? Sie kamen, weil sie nirgendwo anders hingehen konnten. Es gab ja noch keinen jüdischen Staat. Israel wurde erst im Mai 1948 gegründet. Die USA hatten sehr restriktive Einwanderungsbestimmungen.
Und in Polen, auch das muss man laut sagen, auch wenn man dafür heute in Polen vielleicht rechtlich belangt werden kann, in Polen gab es auch nach 1945 noch einen virulenten Antisemitismus, der seine Opfer forderte. Allein in dem Pogrom in der polnischen Stadt Kielce am 4. Juli 1946 wurden 41 jüdische Menschen ermordet. Im Zeitraum von 1945 bis 1950 rechnet man insgesamt wohl mit etwa 1000 Juden, die in Polen umgebracht wurden. Das hatte natürlich auch damit zu tun, dass viele Polen glaubten, die Juden würden sowieso nicht mehr zurückkommen, aus den Lagern oder aus ihren Fluchtorten. Sie haben sich deren Besitz, deren Wohnungen angeeignet. Es gab ziemlich unschöne Szenen nach der Befreiung in Polen und auch anderen Ländern Osteuropas, wenn jüdische Überlebende dann doch erschienen.
Also aus all diesen Gründen waren nun plötzlich München und Oberbayern das Zentrum jüdischen Lebens in Mitteleuropa geworden. Natürlich nur ein vorübergehendes Zentrum, denn keiner dieser Personen wollte ja unbedingt in Deutschland bleiben. Im Münchner Rathaus fand damals der erste Kongress der überlebenden Juden statt. Es nahm auch David Ben-Gurion teil, der spätere erste Ministerpräsident Israels, ebenso wie Vertreter der amerikanischen Regierung und sogar der Münchner Oberbürgermeister und weitere Vertreter der Stadt.
Auch außerhalb Münchens gab es nun aber Orte, die das jüdische Leben in Bayern prägten. Das waren Orte wie Föhrenwald, heute Waldram, ein Stadtteil von Wolfratshausen, oder Feldafing am Starnberger See oder Landsberg. Immerhin die Stadt, in der auch Hitler inhaftiert war. Oder viele andere kleine Gemeinden, in denen übrigens vor dem Krieg zumeist überhaupt keine Juden gelebt hatten, die nun solche jüdischen Displaced-Persons-Lager beherbergten.
Das waren Lager unter der Ägide der Amerikaner, in denen teilweise mehrere tausend jüdische Überlebende des Holocaust lebten. Sie entwickelten dabei ihre eigene Kultur, druckten Zeitungen auf Jiddisch, aber teilweise auch auf Polnisch, Ungarisch, Russisch und auch auf Deutsch, errichteten Talmud-Schulen und gründeten Theatergruppen und Sportvereine. Sport spielte eine große Rolle. Makkabi-Vereine gab es, andere nannten sich Hakoach (die Kraft) oder Betar, bis heute in Israel gängige hebräische Namen für Sportvereine. Es gab sogar zwei ausschließlich jüdische Fußball-Ligen in Bayern, eine für Nordbayern, eine für Südbayern.
Die meisten der überlebenden Juden gehörten einer Altersgruppe an. Sie waren meistens junge Menschen – und mehr junge Männer als Frauen im Übrigen – zwischen 15 und 45 Jahren. Sie hatten die Konzentrationslager überlebt, weil sie arbeitsfähig waren. Es überlebten fast keine Kinder und fast keine alten Menschen. Die Kinder und älteren Menschen kamen erst im Zuge der oben schon geschilderten Auswanderung von Juden aus Polen nun auch in die amerikanische Zone.
Diese Menschen hatten ja nicht nur ihre Eltern und Großeltern verloren, in den Gaskammern von Auschwitz oder durch Erschießungskommandos. Sie haben sehr oft auch ihre Ehepartner verloren, meistens ihre Ehefrauen und leider sehr oft auch ihre Kinder. Viele sind damit nicht zurechtgekommen, einige haben sich sogar nach der Befreiung das Leben genommen. Viele fragten sich: Wie konnte Gott das zulassen, dass ich überlebt habe und niemand anderes aus meiner Familie oder meinem Ort ist mit dem Leben davon gekommen?
Aber das war nicht die typische Reaktion. Diese war eher: Wir haben überlebt und wir wollen der Welt zeigen, dass es jüdisches Leben auch jetzt noch gibt. So gab es eine sehr hohe Zahl von Eheschließungen und auch Geburten, gerade in Orten wie Föhrenwald, Feldafing, Landsberg oder Pocking. Überall dort gab es jüdische Displaced–Persons-Lager. Und all diese Orte finden Sie übrigens bei vielen Menschen heute als Geburtsort in amerikanischen oder israelischen Reisepässen. Meistens haben sie noch im Babyalter oder Kindesalter mit ihren Eltern Deutschland verlassen und sich vor allem in Israel, Amerika, aber auch Australien angesiedelt.
Die Erinnerung an dieses Kapitel deutsch-jüdischer Geschichte war lange vergessen. Übrigens gab es ja nicht nur in den Lagern, sondern auch in München oder in Regensburg, Weiden, Amberg und Bamberg teilweise Tausende jüdischer Displaced Persons, die aus Osteuropa gekommen waren. Die Erinnerung daran wird erst in den letzten Jahren vor Ort ein bisschen wiederbelebt. Es gibt in Föhrenwald, dem heutigen Waldram in Wolfratshausen, ein sehenswertes Museum. (Abb. 5) Dort existierte noch bis 1957 das letzte Lager für Displaced Persons. Das Kloster Sankt Ottilien, in dem ein Krankenhaus für Displaced Persons untergebracht war, hat 2018 eine sehr beeindruckende Aktion gestartet, eine Tagung und eine Ausstellung zu dieser Geschichte organisiert und zu dieser Tagung auch ehemalige Displaced Persons eingeladen, Menschen, die in Sankt Ottilien geboren worden waren.
VI.
Eine Reihe jüdischer Gemeinden in Bayern wurden tatsächlich wieder begründet. Ich erwähnte bereits den Landesverband der Israelitischen Kultusgemeinden in Bayern, der anfangs aus 13 Gemeinden bestand. Es wurden dann etwas weniger, durch die schrumpfende Bevölkerung. Aber diese Gemeinden waren sehr klein. Und viele von ihnen umfassten in den 80er-Jahren oft nur noch 50 oder weniger Mitglieder und waren auch stark überaltert.
Hinzu kam, dass ab den frühen 70er Jahren das jüdische Leben in Bayern wie auch im Rest Deutschlands und Europas durch Terrorakte mitgeprägt war. Sie können es sich vielleicht heute gar nicht mehr vorstellen. Aber in den 50er und 60er Jahren waren die Synagogen und jüdischen Einrichtungen noch nicht durch die Polizei geschützt, weil es dafür keinen Anlass gab. Das begann erst Anfang der 70er Jahre. Zu Beginn der 70er Jahre ereigneten sich eine ganze Reihe von Anschlägen in München: auf El Al-Maschinen auf dem Flughafen München-Riem, auf das jüdische Altersheim in der Reichenbachstraße. Auch das ist heute sehr in Vergessenheit geraten. Bei beiden Aktionen kamen Menschen ums Leben. Im jüdischen Altersheim starben sieben Menschen, die teilweise den Holocaust überlebt hatten. Der Anschlag ist bis heute nicht aufgeklärt. Und es gab den Terror bei den Olympischen Spielen 1972, als elf israelische Sportler von palästinensischen Terroristen als Geiseln genommen und ermordet wurden.
Und dennoch! Es gibt wieder neues jüdisches Leben, das sich dadurch auszeichnet, dass es auch neue Synagogen gibt. Drei Beispiele aus Bayern: Bamberg, München und Regensburg, die in den letzten Jahren erbaut wurden, Und dieses Wiederaufleben jüdischen Lebens ist natürlich nur möglich geworden durch einen Faktor: Die Tatsache, dass ab 1990 eine große Zahl von Juden aus der ehemaligen Sowjetunion nach Deutschland kamen.
Die genauen Zahlen gehen auch deswegen auseinander, weil die Frage immer ist, wer überhaupt als Jude definiert wird. Aber wir sprechen wohl von mindestens 150000 Menschen. Das ist in einer Bevölkerung von 80 Millionen nicht viel, aber die jüdische Gemeinschaft in Deutschland bestand vorher nur aus etwa 30000 Personen, 0,05 Prozent der deutschen Bevölkerung. Und da spielte es natürlich schon eine große Rolle, wenn so eine Anzahl von Zuwanderern kamen.
Plötzlich gab es wieder eine Zukunft, nicht nur für die jüdische Gemeinden in München oder vielleicht Nürnberg und Augsburg, sondern auch für die jüdischen Gemeinden in Regensburg, in Hof, in Weiden, in Straubing, und sogar die Neugründung einer jüdischen Gemeinde in Erlangen. Heute sehen wir also eine Situation, in der ungefähr 80 Prozent aller Gemeindemitglieder in den bayerischen, aber auch in allen deutschen Gemeinden Menschen sind, die aus Russland, aber natürlich auch aus der Ukraine, Weißrussland, Litauen, Georgien stammen. Sie bilden die Zukunftshoffnung für ein jüdisches Leben in Bayern.
Ohne diese Zuwanderung hätte es wohl auch die Synagogen-Neugründungen nicht gegeben. Nun muss man aber auch dazusagen, dass fast alle dieser Juden, die aus der Sowjetunion eingewandert sind, Generationen lang schon von der Religion, vom religiösen Leben ferngehalten wurden. Die jüdische Religion auszuüben war fast unmöglich in der Sowjetunion, sodass hier eine andere Identifikation eine Rolle spielt. In den sowjetischen Pässen stand als Nationalität: Jude. Nationalität! So wie man Russe war oder Georgier oder Weißrusse, konnte man eben auch Jude sein. Das haben die russischen Behörden so festgelegt, sodass man immer auch daran erinnert wurde, ob man wollte und nicht, dass man jüdischer Herkunft war. Und letztlich hat diese eher ethnische als religiöse Selbstzuweisung das Selbstbewusstsein der Juden aus der Sowjetunion, aber auch insgesamt in Osteuropa geprägt.