Art | Culture

Anton Bruckner as a Catholic

On the 200th birthday of the great composer
Monday, 16.09.2024
Portrait of Ferry BĂ©raton

Anton Bruckner, whose 200th birthday we are celebrating this year, is considered a devout Catholic. But how did Bruckner's practised Christianity appear to his contemporaries? In an evening event, the Viennese musicologist and Catholic theologian Elisabeth Maier attempts to approach the spiritual life of the great symphonic composer. An impressive testimony to this are Bruckner's so-called "prayer records" in his notebooks. Musical aspects such as the possibility of a semantic meaning of quotations or the question of the dedication of the "Ninth Symphony" to "Dear God" will also be controversially discussed.

Programme of the event:

Am 12. Januar 1885 schrieb Johannes Brahms an die befreundete Elisabet von Herzogenberg, die dringend ein Urteil über den Symphoniker Bruckner von ihm erwartete: „Er ist ein armer, verrückter Mensch, den die Pfaffen von St. Florian auf dem Gewissen haben.“ Wie erschien Bruckners Zeitgenossen denn eigentlich sein praktiziertes katholisches Christentum? Als Linzer Dom- und Stadtpfarrorganist (in den Jahren 1855 bis 1868) zählte Bruckner zum kleinen Kreis der das Kulturleben der Stadt tragenden Männer. In den ersten Rezensionen seiner Werke wird seine persönliche Frömmigkeit kein einziges Mal erwähnt – sie hatte sachlich hier nichts verloren und scheint niemandem als absonderlich und eigens erwähnenswert aufgefallen zu sein. Ganz anders war die Situation in Wien, wo Bruckner ab 1868 tätig war. Nur ein Bruchteil der Männer im öffentlichen Leben bekannten sich damals zur Kirche. Vor diesem Hintergrund ist die Tatsache, dass Bruckners praktizierte Katholizität viele seiner Wiener Zeitgenossen befremdete, schon etwas besser zu verstehen. Soweit ein erster Blick von außen. Aber an diesem Abend soll, mit allem Respekt vor dem so sensiblen Bereich des persönlichen Glaubens eines Menschen, eine Annäherung an das geistliche Leben des großen Symphonikers versucht werden. Ein eindrucksvolles Zeugnis hierfür sind Bruckners sogenannte „Gebetsaufzeichnungen“ in seinen Notizkalendern. Sehr kontrovers diskutiert werden auch musikalische Aspekte wie etwa die Möglichkeit einer semantischen Deutung von Zitaten (aus den Werken Wagners oder eigener Kirchenwerke) oder gar die in den letzten Jahren so intensiv diskutierte Frage der (nur mündlich überlieferten) Widmung der „Neunten Symphonie“ an den „Lieben Gott“. (Elisabeth Maier)

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