Geschichte

Aufklärung und Religion

Historische Tage 2026
Donnerstag, 19.02. - Samstag, 21.02.2026
naturalista_Canva
naturalista_Canva

Was bedeutet Aufklärung für Religion? Gibt es so etwas wie aufgeklärte Religion? Oder bedeutet Aufklärung Säkularisierung? Sind einige Konfessionen resistenter oder unwilliger als andere, wenn es um Aufklärung geht?

Viele unserer Vorstellungen von der historischen Epoche der Aufklärung stammen aus dem frühen 20. Jahrhundert. Evangelische Theologen wie Ernst Troeltsch versuchten, der bis dato als Verfall des kirchlichen Lebens geltenden Aufklärung einen neuen Anstrich zu geben und diese aufzuwerten als Bewegung, die den Protestantismus erfasst und erneuert habe. Diese Neuinterpretation stand im Kontext zeitgenössischer Entwicklungen: Die Wurzeln der eigenen, sich als modern und liberal verstehenden Theologie wurden nun ins 18. Jahrhundert zurückverlagert. „Aufklärung“ und „Protestantismus“ erschienen eng miteinander verzahnt.

Auf katholischer Seite gab es mit dem Würzburger Kirchenhistoriker Sebastian Merkle ebenfalls Versuche, einen aufgeklärten Katholizismus zu rekonstruieren. Auch dies geschah im Kontext zeitgenössischer Entwicklungen, ging es doch darum, seitens der katholischen Theologie und Kirchengeschichte die eigene Zugehörigkeit zur „Moderne“ einerseits, zum (protestantisch dominierten) Deutschen Reich andererseits unter Beweis zu stellen. Ähnliches lässt sich für das 20. Jahrhundert auf christkatholischer, jüdischer und islamischer Seite beobachten.

Mit der historischen Einordnung von Darstellungen von „Aufklärung“ und „Religion“ in verschiedenen Konfessionen und Religionen sind grundsätzliche Fragen aufgeworfen, wie Geschichtsschreibung einerseits von der jeweiligen politischen und gesellschaftlichen Realität geprägt ist und andererseits diese selbst mitprägt.

Wir laden Sie sehr herzlich zu diesen interdisziplinär gestalteten Historischen Tagen ein, die diese wichtigen Fragen unter dem Titel „Aufklärung Religion. Theologiegeschichtliche Perspektiven des 20. Jahrhunderts“ sowohl aus dem Blickwinkel der Geschichte wie auch der Theologie beleuchten.

Besonderer Hinweis:

Unterstützt durch: Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern, Lothar-Kreyssig Ökumenezentrum

Weitere aktuelle Veranstaltungen

Kathedral-Bau im 19. und 21. Jahrhundert als Konstruktion von Geschichte und Identität
Samstag, 22.11.2025
Transformation theologisch gedeutet
Montag, 24.11. - Mittwoch, 26.11.2025
Heike Steinweg/Suhrkamp Verlag
Jenseits der Schutzzonen
Literarischer Abend mit Nora Bossong
Montag, 24.11.2025
Erzbistum Paderborn/Isabella Maria Struck
Missbrauch aufdecken und erinnern: das Paderborner Mahnmal
Akademiegespräch mit Reinhold Harnisch, Christoph Brech und Msgr. Dr. Michael Bredeck
Mittwoch, 26.11.2025

Aus dem Veranstaltungsarchiv

Dabeisein ist nicht alles. Wir dokumentieren unsere Veranstaltungen – für Sie kostenfrei − als Text, Audio oder Video, um den Vorträgen und Diskussionen eine höhere Reichweite zu verleihen.

CC BY-SA 3.0, A. Delesse (Prométhée) Wikimedia Commons
Akademiegespräch am Mittag mit Prof. Dr. Ursula Münch und Marco Wanderwitz
12.11.2025
Wikimedia Commons
Zum 250. Geburtstag von Friedrich Schelling diskutieren Harald Lesch und Wilhelm Vossenkuhl dessen Naturbegriff
11.11.2025
Privat
Kardinal Wetter Preis der Katholischen Akademie in Bayern
10.11.2025

Aus der Mediathek

Verehrter, lieber Herr Edenhofer, liebe Familie Edenhofer, meine sehr verehrten Damen und Herren, liebe Gäste dieses wunderbaren Festaktes, der uns inspiriert! Danke für Ihre bewegende Rede, die alle Facetten von ermutigender Predigt, wissenschaftlicher Analyse und politischem Diskurs aufgegriffen hat. Daran können sich viele ein Beispiel nehmen, wie man interessant und in einem weiten Horizont Menschen…
Zu Beginn des 21. Jahrhunderts war es Mode zu sagen, die Welt sei wieder flach. Es war ein kluger Versuch, die Weltwirtschaft zu beschreiben – dass sich die Wettbewerbsbedingungen zwischen Industrie- und Schwellenländern stabilisierten und dass Unternehmer – große ebenso wie kleine – Teil einer großen, komplexen, globalen Lieferkette waren. Mit anderen Worten, wenn wir…
Meine Damen und Herren, ich begrüße den Lehrstuhlinhaber für die Ökonomie des Klimawandels an der Technischen Universität Berlin, den Direktor des „Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change“ und den designierten Leiter und Chefökonom des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung. Dass ich damit nicht drei 3, sondern nur eine Person hier im Raum begrüßt habe,…

Noch viel mehr interessante Themen

Dabeisein ist nicht alles. Wir dokumentieren unsere Veranstaltungen – für Sie kostenfrei − als Text, Audio oder Video, um den Vorträgen und Diskussionen eine höhere Reichweite zu verleihen.

Sie finden die Vorträge vergangener Veranstaltungen in unserer Mediathek.